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Panorama

Metropole versinkt: Indonesien baut neue Hauptstadt

Di 27.08.2019 | 09:41 Uhr - Quelle: wetter.com/dpa
Apokalyptische Ausmaße: Blutroter Himmel in Indonesien

Indonesien verlegt seine Hauptstadt. Auf Borneo soll eine neue Stadt gebaut werden, die die Metropole Jakarta als Hauptstadt ersetzen soll. Diese Entscheidung traf die Regierung aus gutem Grund.

Die Hauptstadt Indonesiens Jakarta sinkt dramatisch ab. Aus diesem Grund wurde nun beschlossen, die Hauptstadt nach Borneo zu verlegen. Dies gab nun der Staatspräsident Joko Widodo bekannt.

40 Prozent der Stadt bereits unter dem Meeresspiegel

Jakarta ist die am schnellsten sinkende Stadt der Welt. Allein in den letzten zehn Jahren sackte die Stadt um zweieinhalb Meter ab. Im Norden senkt sich der Boden um bis zu 25 Zentimeter pro Jahr. Schon jetzt befinden sich etwa 40 Prozent von Jakarta unter dem Meeresspiegel. Aus diesem Grund sind bereits einige Gebäude nicht mehr bewohnbar.

Immer wieder kommt es dort zu verheerenden Überschwemmungen und weiteren Naturkatastrophen wie Erdbeben und Tsunamis. Geht es so weiter, wird die Stadt Experten zufolge bis ins Jahr 2050 zu 95 Prozent unter Wasser stehen.

Die neue Hauptstadt soll im Osten der Insel Borneo gebaut werden. Dort soll das Risiko für Erdbeben, Überschwemmungen und weiteren Naturkatastrophen minimal sein. Jakarta soll jedoch weiterhin Finanzmetropole bleiben. Bis 2024 soll der Bau der neuen Hauptstadt laut Regierung abgeschlossen werden. Einen Namen hat die Stadt jedoch noch nicht.

Was der Hauptgrund für das starke Absinken der 10-Millionen-Einwohner-Metropole ist, erfährst du im Video:


Auch Indonesien kämpft derzeit mit Waldbränden

Doch nicht nur dieses Thema beschäftigt Indonesien derzeit. Neben Brasilien gibt es auch hier verheerende Waldbrände. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres seien bereits rund 43.000 Hektar Regenwald betroffen gewesen, noch bevor die im Juni einsetzende Trockenzeit begonnen habe, berichtete der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) unter Berufung auf das indonesische Umwelt- und Forstministerium am Montag. Dies entspreche fast dem Doppelten der Fläche, die im gesamten, besonders regenreichen Vorjahr betroffen gewesen sei. 

Seit Anfang August spitze sich die Lage insbesondere auf dem indonesischen Teil Borneos und auf Sumatra weiter zu. So seien beispielsweise am 9. August rund 2.000 Brandherde registriert worden. 

"Erst durch die Landnutzung, wie die Abholzung der Wälder und die Trockenlegung von Mooren, werden tropische Ökosysteme überhaupt erst feueranfällig", sagte Nabu-Regenwaldexperte Tom Kirschey. Verbunden mit der kriminellen Energie von Brandstiftern, die eine Umwandlung der Waldflächen in Agrarflächen meist für den Anbau von Ölpalmen anstrebten, könne es dann leicht zu solchen Katastrophen kommen. 

Laut Kirschey hat Indonesien auf einer Fläche von 95 Millionen Hektar Wald - Regenwald oder zumindest nach dessen Zerstörung gewachsene Sekundärwälder. Palmölplantagen zählten nicht dazu.

Der Regenwald steht in Flammen! In Brasilien wüten derzeit die schlimmsten Waldbrände seit Jahren. Der Rauch belastet die Atemluft und sorgt für schlechte Sicht. Einige brasilianische Bundesstaaten haben bereits den Umweltnotstand ausgerufen. Die meisten Feuer wurden von Menschen gelegt. Begünstigt werden die Brände von einer Dürre, die einige Regionen des Landes seit Monaten im Griff hat.

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