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Klima

Melonen und Chia am Rhein? Klimawandel bringt wärmeliebende Pflanzen

Sa 03.10.2020 | 09:25 Uhr - Quelle: dpa
Klimawandel in Deutschland: Diese Folgen gibt es bereits

Durch den Klimawandel könnte sich die Pflanzenwelt des Rheins massiv verändern. So könnten dort bald mediterrane Gewächse wie zum Beispiel Melonen wachsen.

Wärmeliebende Pflanzen wie Melonen und Chia könnten sich nach Einschätzung der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Zukunft öfter am Rhein finden. "Auch Platanen und Feigen, typische Begleiter der Flussufer im Mittelmeerraum, könnten künftig zunehmen und Weidengehölze zurückdrängen", teilte der BfG-Biologe Peter Horchler in Koblenz der Deutschen Presse-Agentur mit.

Mediterranes Klimaregime am Rhein

Im Zuge des Klimawandels sei es wahrscheinlich, dass sich die "Abflussverhältnisse" am Rhein "dauerhaft hin zu einem mediterranen Klimaregime verschieben" könnten. Die Zeitfenster mit optimalen Bedingungen für das Wachstum von Pflanzen wie Zucchini und Melonen dürften sich vergrößern, so dass sie auch Früchte hervorbringen könnten.

Welche Folgen des Klimawandels bei uns bereits Realität sind, erklären wir dir oben im Video.

Bereits 2018 sind Tomaten und Melonen gewachsen

Vermutlich gelangen die Samen laut Horchler zum Beispiel über Kläranlagen und über Küchenabfälle etwa aus Kleingärten ins Rheintal. Im historischen Niedrigwasser 2018 waren Tomaten auf Kiesbänken reif geworden. Auch die ursprünglich aus Afrika stammende Wassermelone fand sich hier. Die Früchte blieben jedoch klein.

Massensterben von Fischen befürchtet

Bei Tieren lassen laut dem BfG-Experten Sebastian Flues Niedrigwasser und gleichzeitig erhöhte Wassertemperaturen in längeren Hitzeperioden den Energiebedarf des Stoffwechsels stark steigen. Das könne zeitweise zum Massensterben etwa von Fischen und Muscheln führen.

Welche Tierarten im Zuge des Klimawandels am Rhein langfristig verschwinden und welche sich neu ansiedeln könnten, lasse sich noch nicht vorhersagen. 

Wie sich die Natur sonst durch die Erderwärmung verändern wird, erfährst du im folgenden Video:

Gletscherschmelze, Waldsterben, Versauerung der Meere: Der Klimawandel verändert unsere Natur massiv. Wie diese Veränderungen aussehen, warum es sie gibt und wie sie uns Menschen beeinflussen, erklärt uns Meteorologe Paul Heger.

Oktober als wasserärmster Monat am Mittelrhein

Auch wenn es nach dem Herbstbeginn wieder öfter regnet: Der im langjährigen Durchschnitt wasserärmste Monat des Mittelrheins ist der Oktober. Zuvor hat die Verdunstung am Boden und über die Blätter von Pflanzen im Flussgebiet viel Wasser aufgezehrt. In den Alpen kommt laut BfG hinzu, dass "im Herbst oft bereits Frost Einzug hält und zu Schnee und Eis gefrorene Niederschläge nicht abflusswirksam werden".

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