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Klima

Klimawandel bereitet Vogelschützern große Sorgen

Mi 21.08.2019 | 08:55 Uhr - Quelle: dpa/wetter.com
Klimawandel in Deutschland: Fünf unerwartete Folgen

Zugvögel, die sich im Winter ein neues Quartier suchen müssen, werden durch den Klimawandel einige Probleme bekommen. Dies bereitet vor allem den Vogelschützern große Sorgen.

Vogelschützer in Bayern machen sich große Sorgen um Zugvögel, deren Lebensrhythmus wegen des Klimawandels durcheinandergerät. Durch sich verschiebende Temperaturen, frühere Schneeschmelze und andere Klimaeinflüsse verändere sich teils das gesamte natürliche Gefüge, das für Zugvögel entscheidend sei, sagte Andreas von Lindeiner vom Landesbund für Vogelschutz in Hilpoltstein bei Nürnberg.

Zugvögel fliegen mehr nach Nordosten

"Es hat Nordostverschiebungen bei Überwinterungsgebieten gegeben", betonte er. Früher flogen etwa Schell- und Reiherenten im Winter bis nach Frankreich, heute bleiben sie an der Nord- oder Ostsee zum Überwintern.

Der Aufbruch der Zugvögel in ihr Winterquartier sorgt immer für ein faszinierendes Schauspiel am Himmel, wie Du im folgenden Video sehen kannst:

Es ist ein jährliches und immer wieder faszinierendes Schauspiel. Zugvögel, die scharenweise in Richtung Süden ziehen, um der hiesigen Kälte zu entkommen.

Kuckuck agiert als Brutparasit

Der Kuckuck ist ein anderes Beispiel: Wenn die Wirtstiere früher aus dem Winterquartier kämen, lege der Kuckuck seine Eier in fremde Nester, in denen die Jungen vielleicht schon geschlüpft sind - und wird ertappt. "Als Brutparasit ist es wichtig, zur rechten Zeit da zu sein", sagte von Lindeiner. "Sonst funktioniert das System einfach nicht mehr."

Standvögel sind gegenüber den Zugvögeln im Vorteil

Die Standvögel, die im Winter in heimischen Gefilden bleiben, seien im Vorteil. Sie könnten sich leichter anpassen. Zugvögel müssten mit ihnen in doppelte Konkurrenz treten - um Nahrung und Brutplätze. Es seien Kohlmeisen beobachtet worden, die heimkehrende Trauerschnäpper töteten.

"Da ist die Synchronisierung nicht mehr gegeben", sagte von Lindeiner. "Die Folge ist eine Bestandsveränderung, ganz klar", betonte er. Rotmilan und Alpenschneehuhn seien andere Beispiele von Klimaopfern - für letztere wird der Lebensraum oberhalb der ansteigenden Baumgrenze schlichtweg knapp.

Viele Zugvögel werden durch den Klimawandel Probleme bekommen

"Wir werden erleben, dass vor allem Fernstreckenzieher, die Insektenfresser sind, größere Probleme kriegen", betonte der Experte. Andere Arten, etwa Schwalben, passten sich an - sie überwintern nicht mehr in Afrika, sondern im Süden Spaniens und seien damit auch früher wieder im Brutgebiet.

"Das ist eine absolut sinnvolle Strategie, um gegenzusteuern", sagte von Lindeiner. Es seien bei diesen Arten auch wieder wachsende Brutbestände beobachtet worden. Der Zilpzalp ziehe teilweise gar nicht mehr, sondern überwintere schon in der Heimat.

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