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Klima

Klimawandel begünstigt die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners

Do 20.07.2023 | 10:16 Uhr - Bettina Harter - Quelle: dpa/wetter.com
Eichenprozessionsspinner: So gefährlich ist die Gift-Raupe

Eichenprozessionsspinner schaden Bäumen und verursachen mit ihren giftigen Härchen Hautausschlag. Der Klimawandel begünstigt nun sogar die Ausbreitung der lästigen Tiere.

In vielen Parks und Wäldern tauchen seine Raupen im Frühjahr auf: Der Eichenprozessionsspinner wird in seiner Ausbreitung in Deutschland durch den Klimawandel begünstigt.

"Sicherlich haben die sich rasch ändernden klimatischen Bedingungen auch Einfluss auf die Entwicklung des Eichenprozessionsspinners", sagt Henrik Hartmann, Leiter des Waldschutzinstituts beim Julius Kühn-Institut (JKI) in Quedlinburg, der Deutschen Presse-Agentur.

Wie gefährlich Eichenprozessionsspinner sind, erfährst du im Video am Anfang des Artikels. 

Darum profitiert der Eichenprozessionsspinner vom Klimawandel

Ausschlaggebend für die Entwicklung seien die Witterungsbedingungen im Spätsommer beim Falterflug und der Eiablage sowie im Frühjahr während des Larvenschlupfs. Stiegen die Temperaturen im Frühjahr zeitig an, fielen Schlupf und Laubaustrieb für die hungrigen Insekten günstig zusammen.

Der wärmeliebende Schmetterling ist nach Einschätzung des JKI-Waldschutzinstituts fast überall in Deutschland verbreitet. "Allerdings ist die Ausdehnung und Stärke von Gebiet zu Gebiet unterschiedlich", sagt Hartmann. Aktuell arbeite das Institut daran, zusammen mit den Bundesländern eine zentrale Erfassung von Befallsgebieten und -stärken einzurichten.

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Schrumpfende Urwälder, ein zu warmer Nordatlantik und Arbeitsbedingungen in Zeiten des Klimawandels - in den vergangenen Wochen haben sich im Bereich des Klimawandels einige Themen angehäuft. Eins ist sicher: Wir müssen uns in Zukunft auf Extremwetterereignisse im Sommer einstellen. Zudem muss sich in unserer Arbeitswelt vieles verändern. Denn durch die extremer werdenden Hitzewellen lässt sich das Arbeiten im Freien kaum bewerkstelligen. Umwelt und Klimawandel werden immer relevanter für das alltägliche Leben. Deswegen findest du hier bei "Dein Klima, Dein Zuhause" regelmäßig einen aktuellen Überblick über die wichtigsten Themen.

So wird gegen die Schädlinge vorgegangen

Bisher werden die Schädlinge meist durch Absaugen bekämpft, mitunter kommen andere Mittel wie aufgesprühte Biozide zum Einsatz. In Nordrhein-Westfalen wird aktuell die Verwirrung der männlichen Tiere durch Sexuallockstoffe getestet, die in Form von kleinen Kügelchen in die Bäume geschossen werden. Das soll die Paarung der Tiere verhindern, wie Ole Theisinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW, berichtet.

Erprobt wird die Methode unter anderem an Eichenalleen, in einem Park und auf einem Friedhof.

Eichenprozessionsspinner sorgt für große Schäden im Wald

In nordrhein-westfälischen Wäldern seien die Schädlinge - im Gegensatz etwa zu Parks - bisher kein großes Problem, sagt Theisinger. "Aber wenn wir den Blick nach Baden-Württemberg, Bayern oder Brandenburg richten, sehen wir, dass der Eichenprozessionsspinner auch im Wald große Schäden anrichten kann."

In Bayern tritt der Schädling nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft bereits seit den 1990er Jahren in Erscheinung.

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