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Klima

Klimaschutz mangelhaft: 2,4 Grad! Erde erwärmt sich schneller als gedacht

Mi 05.05.2021 | 10:50 Uhr - Quelle: dpa/wetter.com
Faktencheck: Klimawandel verändert Natur massiv

Trotz der bisher getroffenen und geplanten Klimaschutzmaßnahmen wird die globale Erderwärmung Forschern zufolge Ende des Jahrhunderts deutlich über dem gewünschten 1,5-Grad-Ziel liegen.

Neuste Prognosen des Analyseprojekts Climate Action Tracker (CAT), die der Klimaforscher Niklas Höhne am Dienstag gemeinsam mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze in Berlin vorgestellt hat, gehen von einem Temperaturanstieg von 2,4 Grad aus. 

Temperatur steigt bis 2100 trotz Schutzmaßnahmen zu hoch 

Die Projektionen stellte Höhne im Rahmen des 12. Petersberger Klimadialogs vor. Dabei geht die Prognose sogar von einem etwas optimistischeren Szenario aus als noch vor ein paar Monaten (minus 0,2 Grad). Und selbst dieses Szenario ist aus Sicht der Forscher unzureichend, um die globale Erderwärmung auf das gewünschte Maß zu reduzieren. 

Durch den Klimawandel steigen auch die Meeresspiegel. Wie sich das auf die Nord- und Ostsee auswirken würde, siehst du hier im Video: 

Aufgrund des Klimawandels werden weltweit die Pegel weiter ansteigen. Schlimmstenfalls ist im Jahr 2100 der Meeresspiegel über einen Meter höher als jetzt. Ob das auch für die Nord- und Ostsee zutrifft, verrät ein neues Online-Tool. Näheres dazu erfährst du im Video!

Wenn von nun an keine weiteren Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels getroffen werden, steigt die Temperatur bis zum Jahr 2100 demnach sogar bis 2,9 Grad. In einem "optimistischen Szenario" mit weitreichenden Emissionsreduktionsmaßnahmen betrüge die Erwärmung den Berechnungen zufolge 2,0 Grad.

Globale Emissionen müssten halbiert werden 

131 Staaten hätten sich aktuell Ziele gesetzt, um klimaneutral zu werden, erklärte Höhne. Das decke 73 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen ab und sei eine "eindeutig kritische Masse". 

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 jedoch voll zu erfüllen, müsste der Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts maximal 1,5 Grad betragen. Dafür müssten nach den Erkenntnissen auf Basis des Climate Action Trackers bis 2030 alle globalen Emissionen halbiert werden.

Gigantische Lücke klafft zwischen Anspruch und Wirklichkeit 

Das scheint im Moment noch nicht einzutreffen, auch wenn es Höch zufolge  "physikalisch und technisch" möglich wäre. "Es klafft eine gigantische Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit." 

Erfreulich sei, dass sich Staaten wie die USA, Großbritannien oder Argentinien ambitioniertere Klimaziele gesetzt hätten. Länder wie Australien und Brasilien bleiben dagegen deutlich hinter den Erwartungen zurück. Ausreichende kurzfristige Reduktionsziele hat sich bislang kein einziges Land gesetzt.

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