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Klima

Klimakrise: Weltgemeinschaft massiv im Verzug - kein Fortschritt in 45 Schlüsselsektoren

Mi 22.10.2025 | 13:02 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
In der Klimakrise gibt es eine dramatische Lücke zwischen Ambitionen und Realität. ©Adobe Stock

Eine neue Studie zeigt: Kein einziger Klimaschutz-Indikator ist aktuell auf Kurs, um die Pariser Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Insbesondere fossile Subventionen, Entwaldung und der schleppende Kohleausstieg sorgen für Alarm.

Im Kampf gegen die Erderhitzung tun die Staaten laut einer neuen Studie weltweit viel zu wenig, um die Klimakrise auf ein erträgliches Maß einzudämmen. Keiner der Indikatoren in 45 Schlüsselsektoren ist mit Blick aufs Jahr 2030 auf Kurs, um das Klimaabkommen von Paris einzuhalten, wie eine neue Studie der Denkfabriken Climate Analytics und World Resources Institute (WRI) zeigt. Die Weltklimakonferenz hatte vor zehn Jahren in Paris beschlossen, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. 

"Alle Systeme blinken rot", sagte Clea Schumer vom WRI, eine der Leitautorinnen zum neuen Bericht "State of Climate Action 2025". "Es bleibt einfach keine Zeit mehr für Zögern oder halbe Sachen." Die Ergebnisse gelten auch als Weckruf für die Weltklimakonferenz in Brasilien in knapp drei Wochen. 

Fossile Subventionen und Entwaldung nehmen wieder zu

Alarmierend sei etwa, dass die staatlichen Subventionen für fossile Brennstoffe wie Gas, Öl und Kohle seit 2014 jährlich um durchschnittlich 75 Milliarden US-Dollar gestiegen seien - auf nun mehr als 1,5 Billionen US-Dollar im Jahr 2023. Auch nehme die Abholzung der Wälder, die klimaschädliche Treibhausgase aufnehmen, wieder zu - obwohl die Entwaldung zu Beginn des Jahrzehnts noch abgenommen hatte. Und der Anteil der klimaschädlichen Kohle an der Stromerzeugung sei in den letzten Jahren auch nur geringfügig gesunken.

"Wir fallen nicht nur zurück - wir rasseln bei den wichtigsten Aufgaben durch", sagte Sophie Boehm vom WRI dazu. 

<p>Seit 1900 steigt der Meeresspiegel deutlich schneller als zu irgendeiner Zeit in den vergangenen 4.000 Jahren. Das zeigt eine neue Studie, die im Fachjournal "Nature" veröffentlicht wurde. Die Hauptursachen sind die Erwärmung der Ozeane und das Schmelzen von Gletschern und Eisschilden. Zudem tragen regionale Faktoren wie Bodensenkungen durch Bau- und Grundwasserentnahme zum lokalen Anstieg bei – etwa in Städten wie Shanghai oder Jakarta.</p>

Drei Beispiele für das erforderliche Tempo bis 2030

Den Berechnungen zufolge müsste die Welt bis 2030 Folgendes unternehmen, um die Pariser Klimaschutzziele einzuhalten: 

Bill Hare, Chef von Climate Analytics, sagte, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, komme es jetzt auf nur eines an: Geschwindigkeit. Darin sei die Wissenschaft sich einig. 

Lichtblicke: Erneuerbare und Investitionen wachsen

Der Bericht, den unter anderem der Bezos Earth Fund und die Stiftung ClimateWorks Foundation finanzierte, beleuchtet auch positive Entwicklungen. So habe sich der weltweite Anteil der Stromerzeugung aus Solar- und Windenergie seit 2015 mehr als verdreifacht, hieß es. Und im Jahr 2024 übertrafen die Investitionen in saubere Energien demnach zum zweiten Mal in Folge die Investitionen in fossile Brennstoffe.

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