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Klima

Andalusische Regierung: "In kurzer Zeit wird in vielen Regionen kein Wasser aus dem Hahn kommen"

Mi 03.05.2023 | 13:17 Uhr - Melanie Probandt
Naturkatastrophe in Spanien! Historische Hitze und Dürre

Erst Ende April erlebte Spanien Rekordtemperaturen von fast 40 Grad. Der Klimawandel schreitet sichtlich voran - auch die Wasserknappheit steigt infolgedessen. Das zeigt sich vor allem in Andalusien.

Noch vor Kurzem versicherte der andalusische Ministerpräsident Juanma Moreno, die Trinkwasserreserven in seiner Region reichten für die nächsten 1,5 Jahre. Davon berichteten lokale Medien. Von dieser Aussage ist er nun weit abgewichen, um nicht zu sagen: Er hat eine 180-Grad-Drehung vollzogen.

Gegenüber dem spanischen Sender Antena 3 sagte Moreno am 26. April, die Situation sei dramatisch. Würden nicht sofort Maßnahmen ergriffen, gebe es in Regionen wie Doñanas "in sehr kurzer Zeit" kein Wasser mehr aus dem Hahn.

Seit vier Jahren habe Andalusien mit Trockenheit zu kämpfen, ohne dass die Regierung Maßnahmen ergriffen hätte, so Moreno. Dies sei nun das extremste Jahr. Der Ministerpräsident bittet darum, den Landwirten und Tierhaltern zu helfen und Notmaßnahmen zu ergreifen.

https://twitter.com/DWD_presse/status/1650846971630854145

"Viele Regionen Andalusiens werden Hahn öffnen und das Wasser wird nicht herauskommen"

Dabei sei es für so manches Handeln bereits zu spät. Der Bau von Entsalzungsanlagen würde beispielsweise auch im Eilverfahren fünf Jahre dauern, erklärte der Politiker gegenüber Antena 3.

"In sehr kurzer Zeit werden viele Regionen Andalusiens den Wasserhahn öffnen und das Wasser wird nicht herauskommen", so Moreno. Und wenn es Andalusien schlecht geht, gehe es auch Spanien schlecht.

Ein Prozentpunkt am Bruttoinlandsprodukt habe Andalusien bereits eingebüßt. Das entspreche zwischen 30.000 und 35.000 Arbeitsplätzen. "Ich fordere Sánchez auf, sich auf die wirklichen Probleme dieses Landes zu konzentrieren, wie etwa die Dürre", richtet sich Moreno an den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez. Er warnt mit Verweis auf die Ernteausfälle vor einem "sozio-ökonomischen" Drama.

Auch interessant:

Selten war es in Italien so früh so trocken. Die Pegelstände vieler Seen und Flüsse im Norden des Landes sind bereits im Frühling bedenklich niedrig - wie hier am Gardasee. Die geringen Schneefälle in den Alpen haben nicht ausgereicht, um die Reservoirs wieder aufzufüllen. Anwohner, Unternehmen und Reisende befürchten eine Fortsetzung der Dürre von 2022, der schlimmsten seit 70 Jahren. Damals trug das Wasser aus den großen Seen dazu bei, die Auswirkungen der Dürre zu mildern.

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