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Golfstrom wird schwächer

Mi 01.04.2015 | 14:35 Uhr - Redaktion

Der Golfstrom ist eine warme Meeresströmung, der im Golf von Mexiko entsteht und an der nordamerikanischen Ostküste entlang fließt. Bei etwa 35 Grad Nord biegt er nach Nordosten und Osten ab und steuert in einem Arm auf den Ärmelkanal und den Golf von Biskaya zu. Der andere Arm geht nördlich an Island vorbei in Richtung Spitzbergen. Der Golfstrom mildert entscheidend das Klima in Mittel- und Nordeuropa und spielt eine wichtige Rolle für das Wettergeschehen auf dem Nordatlantik.

Er ist Teil der globalen thermohalinen Zirkulation. Die Strömung entsteht durch Dichteunterschiede, die ihrerseits auf Unterschiede in der Wassertemperatur und dem Salzgehalt zurückzuführen sind.
Auf dem Weg nach Norden kühlen sich die Wassermassen stark ab. Folglich erhöht sich die Dichte des Wassers. Dies führt dazu, dass zwischen Grönland, Norwegen und Island sowie in der Neufundland-See riesige Wassermassen in die Tiefe sinken. An der Oberfläche muss entsprechend Wasser nachfließen.      
 
Besondere Verlangsamung seit 1970
 "Jetzt haben wir starke Belege dafür gefunden, dass dieses atlantische Förderband sich in den vergangenen hundert Jahren tatsächlich verlangsamt hat, besonders seit 1970", so Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Leit-Autor der im Fachjournal "Nature Climate Change" erscheinenden Studie.

Grund dafür sei der Klimawandel! Denn das vom schmelzenden grönländischen Eis einströmende Süßwasser stört wahrscheinlich die natürliche Umwälzung im Atlantik, so der Co-Autor Jason Box von der Geologischen Forschungsanstalt für Dänemark und Grönland.

Durch das Süßwasser verringern sich der Salzgehalt und die Dichte des Meerwassers in diesem Bereich deutlich. Folglich sinken die Wassermassen weniger schnell in die Tiefe. Der Golfstrom verlangsamt sich!

Schwächerer Golfstrom gefährlich für New York und Boston
"Wenn die große Atlantikströmung weiter verlangsamt wird, könnte das massive Folgen haben", sagt Rahmstorf. "Eine Störung der Strömung würde wahrscheinlich die Ökosysteme des Ozeans stören, und damit auch die Fischerei und die Lebensgrundlagen vieler Menschen an den Küsten. Eine Abschwächung des Golfstroms trägt auch zum regionalen Anstieg des Meeresspiegels bei, dies würde unter anderem Städte wie New York oder Boston betreffen. Temperaturveränderungen in der Region südlich von Grönland können außerdem Wettersysteme auf beiden Seiten des Atlantiks beeinflussen, in Nordamerika wie auch in Europa."

(Quelle: AFP/PIK/DWD)

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