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Gesundheit

Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend eingestuft

Do 30.07.2015 | 13:54 Uhr - Alexander Marx

Die zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehörende Behörde hatte mehrere Studien zu Glyphosat ausgewertet. Umweltorganisationen forderten umgehend, in Deutschland Konsequenzen aus dem Bericht zu ziehen.

"Alle Anwendungen, bei denen es sehr wahrscheinlich ist, dass Menschen mit Glyphosat in direkten Kontakt kommen, müssen umgehend ausgesetzt werden", erklärte die Agrarexpertin von Greenpeace Deutschland, Christiane Huxdorff.

Ähnlich reagierte der Naturschutzbund Deutschland. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kündigte am Donnerstag an, den Bericht zu prüfen.

Glyphosat weltweit in Pflanzenschutzmitteln verbreitet
Glyphosat ist weltweit einer der am meisten eingesetzten Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln.

Das BfR war in seiner jüngsten Bewertung zu dem Schluss gekommen, dass bei richtiger Anwendung kein krebserzeugendes Risiko für den Menschen zu erwarten ist. Das deutsche Institut hat die Federführung beim EU-Zulassungsverfahren für Glyphosat.

WHO widerspricht BfR
Die WHO-Krebsforschungsagentur in Lyon gelangte zu einer anderen Einschätzung. Dies hatte sie bereits im März angekündigt, in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Bericht lieferten die Wissenschaftler nun die Begründung nach. Sie sehen in Studien bei Menschen eingeschränkte Belege dafür, dass Glyphosat Krebs erzeuge. Bei Tierversuchen gebe es ausreichende Belege für einen solchen Effekt.

Insgesamt stuften sie Glyphosat in die zweithöchste Risikokategorie ein ("wahrscheinlich krebserregend beim Menschen").

Das BfR wies darauf hin, dass auch ein WHO-Gremium zu einer anderen Einschätzung gelangt sei als die Krebsforschungsagentur und eine WHO-Task Force zurzeit nach den Gründen dafür suche. Inhaltlich werde es erst nach Prüfung des IARC-Berichts Stellung nehmen.

dpa

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