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Frostiger Winter, weniger Mücken im Sommer? Mitnichten!

Do 22.03.2018 | 11:55 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Die Mücken sitzen bereits in den Startlöchern. ©Shutterstock

Der Frühling lässt weiterhin auf sich warten, doch die Mücken sitzen bereits in den Startlöchern. Daran ändert auch der kalte Spätwinter nichts.

Wer gehofft hat, der Spätwinter samt Frost werde dafür sorgen, dass es im Sommer 2018 weniger Mücken gibt, wird enttäuscht sein. "Egal, wie viele oder wenige den Winter überleben - entscheidend sind die Witterungsverhältnisse im Frühling", sagt Mücken-Expertin Doreen Walther vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg bei Berlin. 

Mücken haben eingebautes Frostschutzmittel

Die heimische Mückenarten sind äußerst frostresistent. Sie haben ein eingebautes Frostschutzmittel, mit dessen Hilfe sie in Kellern, auf Dachböden oder in Kaminholzstapeln gut über den Winter kommen. Den Mücken ist es völlig egal, ob die Temperaturen minus fünf oder minus zehn Grad oder noch kälter erreichen.

Stattdessen machen einheimischen Mücken eher milde Winter zu schaffen: Dann sind nämlich auch Pilzsporen aktiv, die Insekteneier oder Larven überwucherten.

Asiatische Buschmücke trotzt minus 20 Grad

Auch die aus den Tropen eingewanderte Asiatische Buschmücke hat sich nach neuen Erkenntnissen bereits der Kälte angepasst. "Bis zu minus 20 Grad machen ihr nichts mehr aus", sagt Walther. Die Buschmücke bilde Populationen und verdränge heimische Arten. 

Probleme mit dem strengen Winter könnte die wärmeliebende Asiatische Tigermücke bekommen haben, ebenfalls vor Jahren aus den Tropen nach Süddeutschland eingewandert und Überträger gefährlicher Erreger. "Diese Mückenart sucht sich zum Überwintern Bereiche aus, wo sie keinem Frost ausgesetzt ist. Da bin ich gespannt, wie sie die vergangenen Wochen überstanden hat", meint die Mückenexpertin.

Plagegeister warten auf warmes und feuchtes Wetter 

Sechs bis sieben Grad Tagestemperaturen reichen derzeit aus, die Mücken aus ihren Startlöchern zu locken. Die meisten Exemplare, die jetzt bereits bei wärmerem Wetter umher schwirren, haben schon im Herbst Blut gesogen, sind befruchtet worden und warten nur noch darauf, ihre bis zu 300 Eier ablegen zu können. 

Die blutsaugenden Plagegeister brauchen feuchte Brutplätze. Und davon gibt es derzeit jede Menge, wie ein Blick in die Natur zeigt: Auf Feldern sind Sölle und Wasserlöcher gut gefüllt, auf Wegen gibt es zahlreiche Pfützen, komplette Wiesen stehen unter Wasser.

Erwartet uns im Sommer 2018 eine Mückenplage?

Ob es ein mückenreiches Jahr wird, hängt nicht vom Winter ab, sondern davon, wie das Wetter im Frühling und Sommer wird: Viel Niederschlag finden die Mücken toll. Wird es dazu noch angenehm warm, schlüpfen die Mücken im Handumdrehen.

Nach einem warmen und feuchten Frühling ist eine Mückenplage im Sommer nicht ausgeschlossen. "Spätestens Anfang, Mitte Mai ist das für uns auch wieder schmerzhaft spürbar", schätzt die Mückenexpertin.

Was hilft am besten gegen die kleinen Plagegeister? Wir haben den Test gemacht:

Kaum steigen die Temperaturen, sind jede Menge Mücken und Bienen unterwegs. Was gegen die lästigen Insekten hilft und was man im Falle eines Stiches beachten sollte, erfahren Sie in diesem Video.

Quelle: dpa

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