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Unwetter

Frost und Schnee statt Sonne: Wintereinbruch in Norddeutschland

Do 31.03.2022 | 13:56 Uhr - Quelle: dpa
7-Tage-Wetter: Neue Hitze und Gewitter am Wochenende

Neuschnee, böiger Wind und bis zu minus acht Grad: Der Deutsche Wetterdienst hat "Die Rache des Winters" ausgerufen. Der Wintereinbruch sorgt auch für Störungen bei der Bahn.

"Die Rache des Winters" hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag seine Prognose betitelt: "Statt frühlingshaftem und sonnigen Wetter mit warmen Temperaturen wie noch vergangene Woche wird das Wetter in Mitteleuropa durch einen massiven Kaltlufteinbruch bestimmt", sagte Meteorologe Christian Herold in Offenbach. Also Pflanzen reinholen, Winterreifen drauf lassen und die Stiefel noch nicht in den Keller räumen.

Ursache für den Wintereinbruch ist arktische Kaltluft

Ursache für den Wetterwechsel ist, dass sich der hohe Luftdruck Richtung Nordmeer und Grönland verlagert hat. Dadurch kann ein breiter Strom arktischer Kaltluft südwärts ausgreifen. An der Grenze der Luftmassen gab es am Donnerstag bereits bis zu sechs Zentimeter Neuschnee. "Mancherorts liegt der Schnee dort höher als im gesamten Winter", sagte Herold.

Hamburg, dpa: Eine Person geht mit einem Regenschirm zwischen mit Schnee bedeckten Autos entlang.

Hamburg, dpa: Schnee liegt am Morgen im Schanzenpark. Nach den sonnigen Frühlingstagen hat sich der Winter noch einmal zurück gemeldet.

Weiße Schneedecke in Hamburg und Schleswig-Holstein

Am letzten Tag im März sind die Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein beim Aufwachen vielerorts von einer Schneedecke überrascht worden. Nachdem es sich bereits in den vergangenen Tagen merklich abgekühlt hatte, kam es in der Nacht zum Donnerstag zu teils kräftigen Schneefällen. So bedeckte am Morgen eine weiße Schicht Straßen und Gehwege. In Hamburg war ab 2 Uhr der Winterdienst im Einsatz, teilte die Stadtreinigung (SRH) mit. Es habe im gesamten Stadtgebiet geschneit, sagte ein Sprecher am Donnerstagmorgen. Mitarbeitende kontrollierten Fahrbahnen, Rad- und Gehwege und streuten bei Bedarf.

Hamburg, dpa: Menschen und Hunde sind am Morgen im Schanzenpark im Schnee unterwegs.

Hamburg, dpa: Mehrere Zentimeter Schnee liegen in Wentorf bei Hamburg auf den Bäumen. Nach vielen frühlingshaften Sonnentagen hat es über Nacht geschneit.

Störungen im Bahnverkehr

Der Wintereinbruch im Norden sorgte für Störungen im Bahnverkehr. Voraussichtlich bis in die Mittagsstunden werde es aufgrund der Winterwitterung Beeinträchtigungen vor allem im Raum Hamburg geben, teilte die Deutsche Bahn am Donnerstag auf ihren Internetseiten mit. Es kam auch zu Ausfällen im Fernverkehr.

Auch im Süden und in der Mitte wird es noch winterlich

Die weiteren Aussichten bleiben winterlich: "Auch im Süden und in der Mitte sollte man die Winterreifen noch nicht wechseln", rät der Meteorologe. Am Freitag schneit es in der Mitte Deutschlands, am Wochenende auch im Süden. Selbst in tiefen Lagen könne sich eine dünne Schneedecke bilden. Richtig winterlich wird es in den zentralen Mittelgebirgen, dort können zehn bis 15 Zentimeter Neuschnee fallen - örtlich auch mehr. 

Empfindliche Pflanzen reinholen

Es wird maximal ein bis sieben Grad warm. Durch den stark böigen Nordostwind dürfte sich das noch kälter anfühlen, als es ist, wie Herold sagte. "In den Nächten sollte man empfindliche Pflanzen lieber reinholen." Denn die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte bis zu minus acht Grad.

Hoffnung für die neue Woche

Für die neue Woche besteht Hoffnung: "In der kommenden Woche wird es im Süden allmählich wieder wärmer, wodurch die Temperaturen dort ein für die Jahreszeit normales Niveau erreichen", sagte Herold. Im Norden hält sich die kalte Luft noch länger. Außerdem werden die ersten Apriltage nass. "Eine Trendwende zurück zu warmem und sonnigem Wetter ist derzeit nicht in Sicht."

Wie sich das Wetter in den nächsten Tagen entwickelt, erfährst du hier:

Aktuell herrscht eine enorme Hitze, und am Mittwoch erreichen wir den Höhepunkt: Im Rhein-Main-Gebiet werden bis zu 40 Grad erwartet, auch sonst liegen die Temperaturen verbreitet über 35 Grad. Ab dem Nachmittag drohen schwere Hitzegewitter. Am Donnerstag verlagert sich die Gewitterfront nach Südosten, sodass Bayern betroffen ist, während es im Nordwesten ruhiger wird. Gleichzeitig kühlt es spürbar ab. Wo es am Freitag trotzdem noch heiß bleibt, verrät unsere Wetterexpertin Daniela Kreck in der 3-Tage-Wettervorhersage "Deutschland AKTUELL".

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