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Unwetter

Darum gibt es keine Hurrikans

Do 16.07.2015 | 15:02 Uhr - Alexander Marx

Auf dem Atlantik bleiben verheerende Wirbelstürme in diesem Sommer noch aus. Damit treten die Prognosen der amerikanischen Wetterbehörde NOAA ein, die schon zu Beginn der offiziellen Hurrikan-Saison Anfang Juni auf einen ruhigen Verlauf hingewiesen hatte. Bisher entstanden in diesem Jahr drei tropische Wirbelstürme, die Vorläufer für Hurrikans sein könnten. Sie erreichten aber nicht die offizielle Stärke von Hurrikans mit Windstärken von mehr als 118 km/h.

Drei tropische Wirbelstürme in diesem Jahr
Bereits im Mai war ANA an der amerikanischen Ostküste unterwegs. Tropensturm BILL folgte im Golf von Mexiko Anfang Juni. Schließlich zieht Tropensturm CLAUDETTE Mitte Juli auf dem offenen Atlantik nordwärts, wird sich nach Angaben der NOAA aber nicht verstärken und keine Küstenregionen gefährden.

Ein Grund für die vergleichsweise ruhigen Erwartungen 2015 ist wohl das Klimaphänomen El Nino im Pazifik. Während einige Klimamodelle, die Klima, Druckverteilungen und Wassertemperaturen der Meere für Monate in die Zukunft berechnen, von einem der stärksten El-Nino-Ereignisse seit 50 Jahren ausgehen, wird nach Angaben von Gerry Bell, Hurrikan-Chef des NOAA-Vorhersagezentrums, genau dieses Phänomen für eine ruhige Hurrikan-Saison sorgen.

So entsteht El-Nino
El Nino entsteht, wenn kaltes Wasser auf dem östlichen Pazifik vor Südamerika besonders warm wird. Dadurch entsteht auch über dem Atlantik in großen Höhen häufiger als sonst eine große Windscherung. Sie verhindert mit starkem Wind aus unterschiedlichsten Richtungen, dass sich aus tropischen Wellen erst Tropenstürme und dann gefährliche Hurrikans bilden können.

Durch die Hurrikans auf dem Atlantik sind regelmäßig große Teile der karibischen Küsten, die Ufer des Golf von Mexiko sowie die amerikanische Ostküste bedroht.

Wassertemperaturen zwei Grad niedriger als bei KATRINA
Eine zweite Ursache für eine eher ruhige Hurrikan-Saison 2015 sind die derzeit vorhandenen moderaten Wassertemperaturen auf dem Atlantik und im Golf von Mexiko. Während der verheerende Hurrikan KATRINA im Jahr 2005 seine Kraft aus Wassertemperaturen von 30 Grad zog, liegen die Temperaturen in diesem Jahr laut Messungen der NOAA bis zu zwei Grad darunter.

Nach Einschätzung amerikanischer Meteorologen könnte durch diese kühleren Werte sogar ein jahrelanger Zeitraum mit vielen Wirbelstürmen auf dem Atlantik  zu Ende gehen. Damit wäre erst mal nicht mehr mit so vielen Wirbelstürmen wie in den katastrophalen Hurrikan-Jahren 1995 und 2005 zu rechnen.

NOAA/wetter.com/AH

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