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Klima

Auswertungen der Expedition: Arktis zog sich 2020 schneller zurück als je zuvor

Di 15.06.2021 | 15:10 Uhr - Quelle: dpa/wetter.com
Polarstern-Mission: Lage ist ernst! Erste Ergebnisse präsentiert

Acht Monate nach der Rückkehr des Forschungsschiffes "Polarstern" von der einjährigen Arktis-Expedition "Mosaic" werden erste wissenschaftliche Erkenntnisse vorgestellt. Diese sind besorgniserregend.

Fahrtleiter Markus Rex vom Alfred-Wegener-Institut (AWI), Meereisphysikerin Stefanie Arndt vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut sowie Bundesforschungsministerin Anja Karliczek stellten am Dienstag in Berlin erste Datenauswertungen der einjährigen Arktis-Expedition "Mosaic" bezogen auf den Klimawandel vor. 

Ein Jahr in der Arktis: Forscher berichten über erste Erkenntnisse 

Während der einjährigen "Mosaic"-Expedition in der zentralen Arktis hat sich das Eis schneller zurückgezogen als je zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Ausdehnung des Eises sei im Sommer 2020 nur noch halb so groß wie vor Jahrzehnten gewesen, sagte der damalige Fahrtleiter Markus Rex. Zugleich sei das Eis nur noch halb so dick wie vor fast 130 Jahren gewesen.

Im Herbst 2020 habe sich das Eis wiederum viel später geschlossen als je zuvor. "Durch die lange eisfreie Zeit im Sommer konnte der Ozean große Mengen an Wärme aufnehmen und speichern", sagte Rex.

Polarstern auf einjähriger Arktis-Expedition "Mosaic"

Die "Polarstern" war im September 2019 von Bremerhaven aus Richtung Arktis gestartet, im Oktober 2020 kehrte sie zurück. 

Fast zehn Monate lang driftete das Schiff angedockt an eine riesige Eisscholle durch das Nordpolarmeer. Wissenschaftler konnten so den gesamten Eiszyklus vom Gefrieren bis zur Schmelze messen und dokumentieren. 

Was hinter der Expedition steckte, hat unser Meteorologe Dr. Alexander Hildebrand unmittelbar nach der Rückkehr erklärt: 

Das Forschungsschiff "Polarstern" ist am Montag nach einem Jahr in der Arktis wieder in seinen Heimathafen Bremerhaven eingelaufen. Mit 140 Millionen Euro Budget war es die bisher teuerste und logistisch aufwendigste Expedition in die zentrale Arktis. Fast zehn Monate lang driftete der Eisbrecher angedockt an eine riesige Eisscholle durch das Nordpolarmeer. Unser wetter.com Meteorologe Dr. Alexander Hildebrand hat die Reise der "Polarstern" im TV-Studio von WELT aufgezeigt und Hintergründe der Expedition erklärt.

Arktis ist Epizentrum des Klimawandels

Rex sagte, es seien mehr als 150 Terabyte Daten und mehrere 10.000 Proben mit nach Hause gebracht worden. Erst die Auswertung der nächsten Jahre werde zeigen, ob das ganzjährige arktische Meereis noch zu retten sei. Er warnte, sollte die sommerliche Arktis eisfrei werden, könne dies "unkontrollierte Kaskaden" auslösen. Diese könnten die Erderwärmung immer weiter antreiben.  

Bereits nach der Rückkehr der "Polarstern" hatte Karliczek gesagt: "Nur wenn wir wissen, wie sich das Klima in der Arktis entwickelt, sind wir in der Lage, auch bei uns in Deutschland Vorsorge gegen Klimaveränderung zu treffen und effektiv dem Klimawandel entgegenzuwirken." Die Arktis sei das Epizentrum des Klimawandels. 

Wie unser Klima funktioniert, erfährst du in diesem Video: 

Der Klimawandel hat verheerende Auswirkungen für unseren Planeten. Doch wie kommt es eigentlich dazu? Um das zu verstehen, muss man zunächst begreifen, wie unser Klima aufgebaut ist. Unser Meteorologe Paul Heger erklärt im Video, wie unser globales Klima funktioniert und wie wir Menschen es beeinflussen.

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