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Gesundheit

Ansteckung im Wartezimmer

Di 20.11.2012 | 10:28 Uhr - Redaktion
Wer die Toilette benutzt, sollte sich hinterher mit warmem Wasser und mit Seife die Hände waschen. Apropos Hände: "Auch wenn es für manche noch immer zum guten Ton gehört. Schütteln Sie weder der Ärztin oder dem Arzt noch ihrem Bekannten, den Sie zufällig im Wartezimmer treffen, zur Begrüßung die Hand - das Übertragungsrisiko ist einfach zu groß." Leseratten rät die Immunologin überdies, sich Zeitschriften oder Bücher möglichst von zu Hause mitzunehmen, "dann haben wenigstens nicht alle sie vorher angefasst." Dasselbe gelte für den Kugelschreiber, mit dem Patienten zuweilen noch das eine oder andere Formular ausfüllen müssten: "Wenn's geht, benutzen Sie lieber den eigenen als den von der Rezeption."
 
Wer nur zu einer Routineuntersuchung komme oder keine akuten Beschwerden habe, dem rät der Berliner Allgemeinmediziner Stephan Bernhardt vom Deutschen Hausärzteverband, während der Wartezeit lieber noch eine Runde um den Block zu spazieren oder noch die eine oder andere Besorgung zu machen. "In der Regel können die Sprechstundenhilfen abschätzen, wie lange es ungefähr noch dauert, und eine Zeit nennen, zu der die Patienten zurück sein sollten."
 
Sei das nicht möglich oder nicht gewünscht, schätzt er die Lage aber auch nicht allzu dramatisch ein. "Das Risiko, sich eine ansteckende Krankheit einzufangen, ist im Wartezimmer trotz allem immer noch geringer als bei manch einem Kinobesuch oder einer Fahrt in der voll besetzten U-Bahn." Schließlich sei die Mehrheit der Krankheiten, die die Menschen zum Arzt trieben - etwa Bluthochdruck oder Gelenkschmerzen - überhaupt nicht ansteckend.
 
Ein gut geführtes Wartezimmer sollte seiner Meinung nach so viel Raum bieten, dass die Stühle nicht direkt aneinander grenzen und Patienten, die sich gegenüber sitzen, durch den Raum mindestens einige Meter Abstand voneinander haben. Außerdem sollte das Praxisteam, auch wenn es draußen kalt ist, mindestens stündlich für mehrere Minuten die Fenster zum Lüften weit öffnen, und es sollte in den Praxisräumen ausreichend Möglichkeiten geben, sich die Hände zu desinfizieren.
 
Schließlich sei auch das Zeitmanagement sehr wichtig: "Rufen Sie auch bei einer offenen Sprechstunde im Zweifelsfall lieber vorher an und lassen Sie sich sagen, wann Sie besten kommen können." Denn eine gut organisierte Praxis könne einige Risiken allein durch eine durchdachte Terminvergabe im wahrsten Sinne des Wortes im Keim ersticken.
 
(dapd)
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