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Unwetter

Medicane? Unwetteralarm nicht nur auf Mallorca

So 20.10.2019 | 15:25 Uhr - Bettina Marx
Warnung: Mallorca droht Unwetter-Katastrophe

Die Wettermodelle berechnen für Mallorca und andere Urlaubsländer eine kritische Wetterlage. Ein Unwetter-Tief könnte für chaotische Zustände sorgen. Überflutungen und Murenabgänge werden befürchtet.

In Nordrhein-Westfalen und Sachsen sind nächste Woche noch Herbstferien. Für viele ist das die perfekte Gelegenheit, den Sommer zu verlängern und vor der kalten Jahreszeit nochmal Wärme und Sonne zu tanken. 

Herbstferien: Unwettergefahr in beliebten Urlaubsländern

Angenehm warmes Sommerwetter sucht man nächste Woche in vielen Urlaubsregionen am Mittelmeer aber vergeblich. Stattdessen drohen heftige Unwetter. Grund dafür ist ein kräftiges Tief, das sich kaum bewegt und daher enorme Regenmengen bringt. Zwar wird sich das Unwetter-Tief den aktuellen Prognosen zufolge nicht zu einem Medicane entwickeln. Dennoch sind katastrophale Folgen möglich.

Besonders schlimm könnte es Katalonien und Südfrankreich treffen. Dort prognostizieren die Wettermodelle bis einschließlich Donnerstag, den 24.10.2019 enorme Niederschlagsmengen von 400 Liter pro Quadratmeter. Aber auch auf den Balearen kommen um 150 Liter Regen runter.  

Unwetter-Tief bedroht Mallorca: Gefahr von Sturzfluten

Nicht nur auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca, sondern auch auf dem spanischen Festland und in Südfrankreich sind ausgerechnet zur Herbstferienzeit chaotische Zustände aufgrund des Extremwetters zu befürchten.

Die tagelangen Regenfälle können massive Überflutungen und Sturzfluten verursachen. Gefährdet für Erdrutsche, Murenabgänge und Schlammlawinen sind in den oben genannten Gebieten vor allem Bergregionen, da sich die Niederschläge dort stauen. 

Neben extremen Starkniederschlägen könnten auch meterhohe Wellen und Sturmböen für ein erhebliches Schadenspotential sorgen. Bestätigen sich die Modellläufe, könnte der Fährverkehr rund um die Balearen und in den anderen Regionen des westlichen Mittelmeers eingestellt werden. 

Darum entstehen Medicanes im Herbst

Vor allem im Herbst können sich über dem Mittelmeer kräftige Stürme oder gar Medicanes bilden. Sie entstehen, wenn Kaltluft aus dem hohen Norden weit nach Süden bis zum Mittelmeer strömt. Begünstigt durch die warmen Wassertemperaturen im Mittelmeer können im Herbst Stürme und Gewitter entstehen, die mit anhaltenden Niederschlägen einhergehen. 

Medicanes erreichen nur selten Windgeschwindigkeiten, die mit denen eines "echten" Hurrikans über dem Atlantik vergleichbar sind. Dennoch können sie große Verwüstungen anrichten. 

Medicane SORBAS wütete über Griechenland

So gab es auch im Herbst letzten Jahres Zerstörungen, als Medicane SORBAS Griechenland erreichte. Mehrere Landstraßen wurden unterspült, Häuser überschwemmt. Aufgrund heftiger Winde stürzten Bäume um. Dutzende kleinere Boote wurden an Land gedrückt, zahlreiche sanken in den Häfen. 

Glücklicherweise verlor der Herbststurm beim Erreichen des griechischen Festlands deutlich an Stärke, sonst wären die Schäden wohl noch dramatischer gewesen.

Deutschland profitiert von neuem Herbsthoch

Während am Mittelmeer nächste Woche Unwetter drohen, setzt sich in Deutschland ruhiges und warmes Wetter durch. Das haben wir einem neuen Hoch zu verdanken. 

Wer in den Herbstferien also goldenes Herbstwetter genießen möchte, hat den aktuellen Prognosen zufolge hierzulande durchaus die Möglichkeit. Die sonnigen Aussichten für Deutschland siehst du in unserem 7-Tage-Trend: 

Eine heftige Hitzewelle rollt auf Deutschland zu: Nächste Woche steigen die Temperaturen teils unerträglich an, vor allem im Süden und Südwesten mit bis zu 37 oder 38 Grad. Tropisch warme Nächte und hohe Schwüle belasten zusätzlich. Ab Mittwoch drohen örtlich kräftige Gewitter, die am Donnerstag ihren Höhepunkt finden und für Abkühlung sorgen. Zum Freitag wird es wieder erträglicher. Bis dahin gilt: viel trinken, Sonne meiden und wegen steigender Waldbrandgefahr vorsichtig sein, mahnt unser Meteorologe Andreas Machalica in der 7-Tage-Wetterprognose "Deutschland TREND".

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