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5 Prozent der Waldfläche Deutschlands ist weg

Di 08.03.2022 | 17:00 Uhr - Frederic Schwarz - Quelle: Die Zeit, wetter.de
Mehr Waldfläche als angenommen ist in Deutschland bereits weg. ©Shutterstock

Fast 5 Prozent der gesamten Waldfläche Deutschlands wurde seit 2008 zerstört. Eine neue Analyse zeigt: Unser Wald muss dringend geschützt werden.

Einer neuen Analyse des Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zufolge, wurden zwischen Januar 2008 und April 2021 rund 501.000 Hektar Waldfläche zerstört. Damit liegt der Waldverlust deutschlandweit bei fast 5 Prozent und fällt deutlich höher aus als erwartet. Als Ursache sieht die DLR "vor allem die ungewöhnlich starken Hitze- und Dürreperioden in diesen Jahren, die wiederum den Befall durch Schadinsekten begünstigt haben", berichtet 'Die Zeit'.

Damit hat sich die Waldfläche seit unserem Bericht vom 2020 noch weiter drastisch verringert.
Du kannst den Bericht hier noch einmal nachlesen.

Überwiegend sind Wälder in der Mitte Deutschlands betroffen

Der Waldverlust zieht sich von der Eifel über das Sauerland, den Harz und den Thüringer Wald bis in die Sächsische Schweiz. In Nordrhein-Westfalen seien mehr als ein Viertel der Fichtenwaldfläche verloren, in einigen Landkreisen sogar mehr als zwei Drittel! Neben den besonders gefährdeten Fichtenwäldern weisen aber auch Eiche, Buche und Kiefer teils starke Schäden auf.

Eine Übersicht zu den Baumverlusten in Deutschland zeigt die Karte vom DLR.

Hitze, Sturm und Schädlingsbefall als Ursache

Hitze und Dürre haben den Wäldern schwer zugesetzt, und die Ausbreitung von Schädlingen begünstigt. Die Bäume sind gestorben oder mussten gefällt werden, um den Borkenkäfer zu stoppen. "Kahlschläge sind oft die letzte Maßnahme bei massivem Schädlingsbefall, um - im Fall von Fichten - dem Borkenkäfer die Nahrung zu entziehen und dadurch seine weitere Ausbreitung zu verhindern", erklärt der DLR.

Die Schäden der vergangenen Jahre seien beispiellos. Denn während sich Laubbäume nach einem Insektenbefall meist weder erholen, schaffen Nadelbäume dies auch über Jahre hinweg nur sehr schwer. Schwere Sturmereignisse, wie im Februar 2022, führen ebenfalls dazu, dass Bäume entfernt werden müssen – etwa, wenn sie umknicken.

Erholung nur langsam in Sicht

Für den aktuellen Lagebericht zum deutschen Wald, werteten die Expert:innen des DLR mehr als 20.000 Datensätze aus. Eine schnelle Erholung des deutschen Waldes ist nicht Sicht. "Bis sich das Ökosystem Wald erholt, kann es noch länger dauern. Für Deutschland und Europa ist es daher dringend notwendig, schnell effiziente Maßnahmen zum Schutz der Wälder zu ergreifen."

Technische Möglichkeiten zur Prävention vorhanden

Satellitengestützte Erdbeobachtung ermögliche dabei eine gezielte Datenlage. Die Auflösung der Satellitenbilder reicht für eine genaue Ortung von bis zu 10 Meter. Auch für die Forstwirtschaft ist diese Technik von Bedeutung. Denn wenn Baumarten genau kartiert werden, könne man schneller die Ursachen für Schäden ausfindig machen und negative Entwicklungen frühzeitig erkennen. Die Behörden schöpften hierbei aber nicht das volle Potential an Möglichkeiten aus, berichtet das DLR.

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