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Klima

Juni, Juli, August: Wettertrend für den Sommer 2024 in Deutschland

Letzte Aktualisierung: Di 14.05.2024 | 16:19 Uhr - Bettina Harter - Quelle: NOAA/EFFIS/UFZ/dpa/wetter.com
Wetter 16 Tage: Gefährliches Unwettertief beißt sich bei uns fest

Der letztjährige Sommer war geprägt von Hitzerekorden und Dürren samt Waldbränden. Wiederholt sich ein solch extremes Wetter in diesem Jahr? Der Wettertrend für den Sommer 2024.

Bereits Anfang April 2024 gab es in Deutschland heiße 30 Grad. FÜr das erste Aprildrittel gab es zudem einen neuen Dekadenrekord. Deuten die Langfristmodelle für den Sommer 2024 einen ähnlichen Wettertrend an?

Wie wird das Wetter im Sommer 2024 in Deutschland? 

Das Langfristmodell des amerikanischen Wetterdienstes National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) berechnet für den Juni,Juli und August 2024 in Deutschland eine positive Temperaturabweichung verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt (Stand: 14. Mai 2024). Der langjährige Durchschnitt bezieht sich auf die Referenzperiode 1991-2020. Während die Temperaturen im Westen des Landes 1 Grad zu warm berechnet wird, liegt die Abweichung im Osten Deutschlands bei +2 Grad.

Auch das europäische ECMWF-Modell zeigt für alle drei Sommermonate in ganz Deutschland zu hohe Temperaturen an. Auch Hitze mit Temperaturen über 30 Grad ist dann nochmal möglich. Wie es in den kommenden 16 Tagen wetertechnisch weitergeht, beleuchten wir zu Beginn des Artikels.

Auch wenn sich ein zu warmer Sommertrend andeutet, beständiges Hochdruckwetter wird es in Deutschland wohl nicht den gesamten Sommer über geben. Schauer und Gewitter sind immer wieder möglich und wenn diese langsam ziehen, sind lokale Überflutugen nicht ausgeschlossen. Die Niederschlagsmengen sind also sehr ungleich verteilt, insgesamt wird der Sommer aber nicht zu trocken ausfallen. Aufgrund der sandigen Böden ist der Nordosten des Landes dennoch durch erhöhte Waldbrandgefahr gefährdet. Mehr zum Sommertrend erfährst du in unserem Podcast: 

Übrigens: Wie man die Langfristprognosen interpretiert, erklärt unser Meteorologe Alexander König in diesem Video.

Bereits im Frühling stellt man sich gern die Frage: Wie wird denn der Sommer? Schon seit Jahren versucht der Mensch das Wetter für die nächsten Jahreszeiten vorherzusagen. Das ist beispielsweise an Bauernregeln zu erkennen. Wie funktionieren Langfristprognosen aber auf der wissenschaftlichen Ebene? Das erklärt unser Meteorologe Alexander König im Video.

So waren die vergangenen Sommer

In den letzten Jahren konnten wir beobachten, dass der Sommer immer wieder von Extremen und Rekorden begleitet wurde. Dürre, Überschwemmungen und Unwetter sind im Sommer beinahe normal.

2018: Der zweitrockenste Sommer seit Messbeginn

Vielleicht kann sich der ein oder andere noch an 2018 erinnern, wo wir mit langen Hitzewellen zu kämpfen hatten.

Das war ein Sommer der Superlative und auch der zweitrockenste seit Messbeginn. In Frankfurt am Main gab es 18 Tage am Stück mehr als 30 Grad Celsius.

2019: Allzeitrekord mit 41,2 Grad Celsius

Der Sommer 2019 war der drittwärmste und viertsonnigste seit Messbeginn. Dadurch verschärfte sich auch die Dürre-Situation, worunter die deutschen Wälder bis heute leiden.

Zudem wurde ein neuer Allzeitrekord mit 41,2 Grad Celsius aufgestellt.

2020: Ein Hin und Her zwischen Unwettern und Gewittern

Die Sommer 2020 und 2021 gingen in eine etwas andere Richtung. 2020 bewegte sich der Sommer zwischen Unwettern und Gewittern, bis erst im August der Hochsommer eintrat.

In Hamburg gab es dann mit 11 Tagen am Stück über 30 Grad Celsius die längste Hitzewelle.

Mehr zu Unwettern in Deutschland erfährst du in unserem Podcast:

2021: Flutkatastrophe im Ahrtal

Den Sommer 2021 werden viele Menschen nicht so schnell vergessen. Im Juli fand die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz statt, bei der fast 200 Menschen ums Leben kamen.

Grund dafür waren eingefahrene Wetterlagen, die uns einen regelrechten Unwettersommer bescherten.

Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge erlebte Deutschland im Jahr 2021 den regenreichsten Sommer seit zehn Jahren.

2022: Historische Sommerdürre  

Hitzerekorde, historische Sommerdürre und Waldbrände: Das extreme Sommerwetter im Jahr 2022 sorgte in Deutschland für Schlagzeilen. Insgesamt war der Sommer 2022 in Deutschland der sonnigste, deutlich zu trocken und zu warm.

2023: Nasser Sommer 

Das Wetter im Sommer 2023 unterlag großen Schwankungen. Nach einem sehr sonnigem Juni sorgten ein nasser Juli und ein nasser August für ein Niederschlagsplus im Sommer 2023.

Durchschnittstemperatur der vergangenen Sommer

Der Sommer hat eine Durchschnittstemperatur von 16,3 Grad - diese Mitteltemperatur bezieht sich auf den Referenzzeitraum 1961 - 1990.

Eine Übersicht der Durchschnittstemperaturen der letzten Sommer erhältst du in folgender Tabelle (Quelle: DWD):

Fakten zum Sommer

Sommerbeginn und Sommereigenschaften

Ab wann haben wir Sommer? Der astronomische Sommer beginnt auf der Nordhalbkugel am 21. Juni und endet am 21./22. September. Der meteorologische Sommer hingegen beginnt am 1. Juni und endet am 31. August. 

Im Sommer ist der Hauptteil der Niederschläge konvektiv (gebunden an vertikale Luftbewegungen). Das bedeutet, dass warme Luft nach oben steigt und Wolken bildet. Schauer, Gewitter und Hagel können entstehen, was normal für diese Jahreszeit ist.

Einen offiziellen Sommertag haben wir, sobald das Thermometer draußen die 25-Grad-Marke knackt. Sowas kommt auch hin und wieder im Frühling vor.

Wann sprechen Meteorolog:innen von einem heißen Tag? 

In der Meteorologie ist ein Sommertag nicht mit einem heißen Tag gleichzusetzen. Es wird von einem heißen Tag gesprochen, sobald die 30-Grad-Marke - also 30,0 Grad - erreicht wurde. Die Anzahl der heißen Tage ist außerdem ein Maß für den Sommertrend.

Dabei wird auch die Anzahl der Sommertage hinzugezogen, um einzuschätzen, ob es sich um einen kühleren oder wärmeren Sommer handelt.

Wann ist Hochsommer?

Siebenschläfer bestimmt das Wetter im Sommer

Der Siebenschläfer wird in der Meteorologie als Lostag betrachtet, da dieser den Sommertrend bestimmt. Laut der Bauernregel "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen lang so bleiben mag" entscheidet sich am Siebenschläfer, wie das Wetter im Sommer wird.

Der entscheidende Zeitraum dafür ist zwischen dem 27. Juni und dem 8. Juli. Hier stellen sich bestimmte Großwetterlagen ein, die häufig über einen längeren Zeitraum Bestand haben und somit den Witterungscharakter der folgenden Wochen bestimmen.

Das heißt, wenn das Wetter in der Siebenschläferzeit eher kühl und nass ist, spricht das für einen unterkühlten und feuchten Sommer. Überwiegen aber in dem Zeitraum trockene und warme Tage, kann man sich die Wochen darauf auf sonnenreiche Tage freuen. 

Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag! Was ist dran an der Bauernregel und was bedeutet das für den Sommer? Anna Gröbel klärt auf!

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