Bis spätestens zum Jahr 2035 muss aus Sicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace der komplette Verkehr auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Dies seien notwendige Schritte, um das beim Klimagipfel in Paris beschlossene Klimaziel zu erreichen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, so der Greenpeace-Verkehrsexperte Daniel Moser. “Die Politik muss den Herstellern jetzt ehrlich sagen, dass der Verbrennungsmotor ein Auslaufmodell ist und sie ihre Produktpalette darauf einstellen müssen.“

Moser begrüßte außerdem die aktuelle Debatte in Norwegen. Im Kampf gegen den Klimawandel hat Norwegen nämlich ehrgeizige Ziele: Wenn es nach den Plänen der Regierungsparteien geht, sollen ab 2025 alle neuen Fahrzeuge nur noch emissionsfrei fahren. Der Ausstoß von klimaschädlichen Abgasen soll damit reduziert werden. 

Bis zur Bundestagswahl 2017 müsse Deutschland ein ähnliches Ziel wie Norwegen verankern, so Moser. “Wenn Deutschland den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor verschläft, verliert das Land seine Position als Innovationsführer im Bereich Mobilität, Umwelt und Klimaschutz.“ Denn schon heute drängten mit Konzernen wie Google oder Tesla mächtige neue Spieler auf den Markt. “Wenn die deutschen Hersteller in den kommenden Jahren bei E-Autos und neuen Mobilitätsangeboten nicht links überholt werden wollen, dann müssen sie schleunigst reagieren.“

Der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA) sagte, die norwegischen Pläne könnten für Deutschland kein Vorbild sein. Effiziente Verbrennungsmotoren und das Elektrofahrzeug seien keine Gegensätze, sondern ergänzten einander: “Beide Antriebsarten sind notwendig, wenn die Politik ambitionierte Klimaziele erreichen will.“

Generell könne eine zukunftsfähige Mobilität nur gelingen, wenn die Rolle des Autos im Verkehr deutlich kleiner werde, sagte Moser.  “Besonders in Städten wird der Abschied vom eigenen Pkw schneller  vonstatten gehen als es sich viele bislang vorstellen.“