Unwetter-Fahrplan für Deutschland: Höchste Alarmstufe! Historisches Hochwasser droht

- Melanie Probandt
Unwetter-Fahrplan für Deutschland: Höchste Alarmstufe! Historisches Hochwasser droht
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In einigen Regionen Deutschlands drohen Starkregen, Gewitter und Überschwemmungen.

Zu Pfingsten droht in Deutschland eine Unwetterlage mit heftigen Gewittern und örtlich sogar großen Regenmengen und Überflutungen. Ein Überblick.

Trotz Eisheiligen kann von Kälte keine Rede sein. Um die 28 Grad wurden in dieser Woche regional erreicht. Doch in der labilen, warmen Luft bilden sich auch kräftige Gewitter. Aufgrund eines Höhentiefs berechnen Wettermodelle zudem Starkregenfälle mit Regensummen bis zu 150 Liter pro Quadratmeter. Lokal drohen Überflutungen! Der Unwetter-Fahrplan im Überblick.

"Aktuell haben wir es mit einer Omega-Wetterlage zu tun", erklärt wetter.com-Meteorologe Georg Haas. "Der Wind von der Iberischen Halbinsel weht zunächst Richtung Skandinavien und kehrt dann bogenförmig in den Mittelmeerraum zurück. Die Wetterlage zu Pfingsten könnte kritisch werden."

Unter Einfluss der Tiefdruckzone über den Britischen Inseln können demnach große Regenmengen binnen kurzer Zeit zusammenkommen. "Es drohen örtlich heftige Gewitter mit Hagel, Sturm und Starkregen. Die Unwetter treffen aber nicht jeden", so Haas.

Hier geht es zu den aktuellen Unwettermeldungen

Erste Überschwemmungen am Montag

Bereits am Montagnachmittag (13.05.2024) ging es los: Im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg kam es zu heftigen Gewittern mit Überflutungen. In der Gemeinde Gemmingen seien 50 Liter Regen in wenigen Minuten gefallen, wie der SWR berichtet. Das Wasser war auf den Straßen teilweise kniehoch. Teils sei auch Schlamm von einem Acker auf die Fahrbahnen gespült worden. 

Tweet zum Unwetter in Gemmingen

Die Feuerwehr und das Rote Kreuz waren mit rund 120 Kräften bis in den frühen Morgen damit beschäftigt, Straßen und Keller vom Wasser zu befreien, wie es weiter hieß. Verletzt worden sei niemand.

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Einsatzkräfte der Feuerwehr sind nach einem Unwetter in der Gemeinde Gemmingen im Landkreis Heilbronn im Einsatz. Quelle: dpa

Trotz der Gewitter und teils heftigen Regenfällen ist es in Baden-Württemberg in der Nacht auf Donnerstag ruhig geblieben. Witterungsbedingte Einsätze gab es demnach nur wenige. Während es im Südwesten regnete, herrschte in anderen Landesteilen. In Kombination mit tükischem Wind, war die Waldbrandgefahr regional sehr hoch. Mehr dazu hier: Hitze und Trockenheit: Hier herrscht Waldbrandgefahr in Deutschland

Für genauere Regenvorhersagen findest du hier unseren Regenradar

Donnerstag: Hier gilt laut DWD Alarmstufe ROT! 

Der Donnerstag verlief windig, mit kräftigen, föhnigem Südostwind über Erzgebirge und Harz. Nach Westen und Süden gab es viele Wolken, besonders entlang des Rheins und westlich davon blieb es länger trüb und regnerisch. Zum Regen gesellten sich tagsüber auch Gewitter, diese betrafen am Nachmittag die Landesmitte und gesamte Südhälfte, also auch Thüringen, Hessen und NRW

Besonders in den Regionen, wo zuvor zunächst die Sonne stark rauskam, konnten sie heftig ausfallen und große Regenmengen sowie kleinkörnigen Hagel in kurzer Zeit bringen. Der DWD hat für einen breiten Streifen im Südwesten Deutschlands Alarmstufe ROT herausgegeben. Die Zone verlief von Saarbrücken über Mainz nach Stuttgart bis in den Süden nach Konstanz

Auch Nürnberg war von den Unwettern betroffen, wie in diesem Artikel beschrieben ist: 

Unwetter in Deutschland: Menschen in Nürnberg aus überfluteter Unterführung gerettet

Hinweise auf 100-jährliche Hochwasserereignisse!

Zudem meldet die Hochwasservorhersagezentrale in Rheinland-Pfalz, dass infolge des ab Donnerstagabend sehr ergiebigen Regens mit Mengen von über 80 Liter pro Quadratmeter in 12 bis 24 Stunden mit stark ansteigenden Pegeln zu rechnen ist. Diese seien ab Freitagmorgen schwerpunktmäßig im Süden und Südwesten, wobei der genaue Ort sowie die Regenmenge aber noch unsicher seien. 

Trotzdem gilt höchste Vorsicht! Denn für die Südhälfte von Rheinland-Pfalz enthalten die aktuellen Wasserstands-Vorhersagen an einzelnen Pegeln Hinweise auf 100-jährliche Hochwasserereignisse!

Auch an Rhein und Mosel würden die Wasserstände ansteigen.

Regenfälle im Süden am Freitag - wie entwickelt sich das Wetter zu Pfingsten? 

Am Freitag regnet es im Süden regional länger anhaltend. Die Temperaturen sinken auf ca. 15 Grad, während es im Rest des Landes weiter sommerlich warm mit bis zu 28 Grad bleibt. Doch die Regenfälle breiten sich nun aus.

Durch den extrem ergiebigen Dauerregen besteht in Saarland und in Teilen von Rheinland-Pfalz aktuell die höchste Warnstufe.

Für das Saarland und die Südpfalz besteht die Gefahr eines historischen Hochwassers. Wie die Grafik unten zeigt, hat die Felsalbe bei Walshausen bereits die Marke des 20-jährliches Hochwassers (HW20) - ein Hochwasser, wie es im Durchschnitt alle 20 Jahre auftritt - überschritten.

Pegel Walshausen / Felsalbe

Zu den Pfingstfeiertagen wird die Luft unter schwachem Tiefdruckeinfluss allmählich im gesamten Land immer feuchter. Das unbeständige Wetter setzt sich zum Wochenende hin durch und erreicht auch Norddeutschland. Neben kurzen sonnigen Abschnitten drohen Schauer und lokal heftige Gewitter mit großen Regenmengen und Überflutungen.

Karte zeigt Regenmengen bis Samstag

Die Luft bleibt am Pfingstwochenende schwülwarm, energiegeladen und anfällig für kräftige Schauer und Gewitter. Besonders am Samstag kann es in der westlichen Landesmitte trüb und regnerisch bleiben. 

Da sich die Luftdruckgegensätze aber zunehmend abschwächen, wird sich am Sonntag und Montag zumindest überall für ein paar Stunden die Sonne zeigen. Dem Sonnenschein folgen dann aber kräftige Gewitter mit Platzregen und lokalem Hagel sowie kräftigen Windböen. Die Temperaturen liegen bei schwülwarmen 20 bis 25 Grad, die Spitzen bei 27 Grad.

Einen genauen Überblick findest du auch hier im Video:

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