Wetter April 2024: Ganz anders als im vergangenen Jahr?

- Bettina Harter
Polarwirbel kollabiert! Ostern 2024 im Schnee?
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Erst Schnee, dann Regen und zwischendurch warme Frühlingssonne: Alles ist möglich. Der April ist für sein wechselhaftes Wetter bekannt. Zeigt er auch in diesem Jahr die ganze Palette?

Wer kennt das nicht: Da freut man sich gerade noch über das sonnige und warme Wetter und im nächsten Moment muss man sich vor einem kräftigen Schauer in Sicherheit bringen. 

Für ein solch wechselhaftes Wetter ist vor allem der Monat April bekannt. Von winterlicher Kälte über Frühlingssonne bis hin zu sommerlichen Temperaturen - der April hat wettertechnisch viele Facetten. Nicht umsonst lautet eine bekannte Bauernregel: "April, April, der weiß nicht, was er will."

1. Wetter April 2024

Im vergangenen Jahr war der April mal wieder zu warm, aber auch viel zu nass! Ein warmer Trend deutet sich zwar auch im aktuellen Jahr 2024 an, die Niederschlagsverteilung sollte aber diesmal im Soll liegen. Hinsichtlich der Regenprognose könnte der diesjährige April also ganz anders verlaufen verglichen mit dem Jahr 2023. 

Das amerikanische NOAA-Langfristmodell sieht im April 2024 eine positive Temperaturabweichung von 1 Grad (siehe Grafik oben). Dieser Trend deckt sich auch mit der Vorhersage des europäischen Modells ECMWF. Da der April 2024 durchschnittlich temperiert startet, könnte die Temperaturabweichung des zweiten Frühlingsmonats im weiteren Verlauf zunehmen. 

Wie die Grafik unten zeigt, gibt es beim Niederschlag im April 2024 deutschlandweit kaum Abweichungen. Demnach könnten sich längere trockene Phasen mit wechselhaften Abschnitten abwechseln.

Ob Schnee um Ostern auch nochmal ein Thema werden könnte, erfährst du im Video ganz am Anfang des Artikels.

2. Klimatische Einordnung des Aprils

Dass der April aber viele Wetterextreme für uns bereithalten kann, liegt unter anderem am steigenden Sonnenstand. Da die Tage im Frühjahr immer länger werden und die Aufheizung durch die Sonnenscheinstrahlung zunimmt, steigt der vertikale Temperaturgradient deutlich an. Durch die labile Schichtung der Atmosphäre können vermehrt Schauer oder kräftige Gewitter entstehen.

Aufgrund des steigenden Sonnenstands und der Erwärmung der Landmassen sind Temperaturen von 20 Grad und mehr im April keine Seltenheit. In der Vergangenheit gab es in diesem Monat fast überall schon mal Höchstwerte von mindestens 20 Grad - die Nordseeinseln und das Bergland ausgenommen.

Aber auch das andere Extrem ist möglich. Abhängig von der Großwetterlage kann es im April nämlich nochmal schneien.

Wie ist das Klima in Deutschland im April?

Nun aber zurück zur klimatischen Einordnung des Aprils! Der warme Apriltrend der NOAA manifestiert sich beim Blick auf die Wetter-Statistik. Nur das Jahr 2021 sticht heraus. Dieser April war der kälteste seit 40 Jahren. Der warme Trend hält aber trotzdem an. 

In nachfolgender Tabelle sind die Durchschnittstemperaturen im April für die vergangenen zwölf Jahre aufgelistet. Diese Werte beziehen sich auf die international gültige Referenzperiode 1961 bis 1990 (Quelle: DWD):

Mitteltemperatur Abweichung vom langjährigen Mittel (7,4 Grad)
April 2023 7,5 Grad +0,1 Grad
April 2022 7,8 Grad  +0,4 Grad 
April 2021 6,1 Grad  -1,3 Grad 
April 2020 10,5 Grad +3,1 Grad
April 2019 9,6 Grad +2,2 Grad
April 2018 12,4 Grad +5,0 Grad
April 2017 7,5 Grad +0,1 Grad
April 2016 8,0 Grad +0,6 Grad
April 2015 8,6 Grad +1,2 Grad
April 2014 10,9 Grad +3,5 Grad
April 2013 8,2 Grad +0,8 Grad
April 2012 8,1 Grad +0,7 Grad
April 2011 11,8 Grad +4,4 Grad
April 2010 8,8 Grad +1,4 Grad

Abgesehen vom Jahr 2021 fiel der April in den vergangenen Jahren häufig (deutlich) zu warm aus. Wie der Tabelle zu entnehmen ist, war der April 2018 mit Abstand der wärmste. Es war sogar der wärmste April seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen 1881. In diesem Monat gab es 15 Sommertage und sogar einen Hitzetag mit mehr als 30 Grad.

Nur im April 2016 wurde das Niederschlagssoll erreicht. In allen anderen April-Monaten wurde eine negative Niederschlagsabweichung verzeichnet.

Niederschlag Vergleich zum langjährigen Mittel (58 l/m²)
April 2022 55 l/m² 95 %
April 2021 35 l/m² 60 %
April 2020 17 l/m² 29 %
April 2019 30 l/m² 52 %
April 2018 35 l/m² 60 %
April 2017 40 l/m² 69 %
April 2016 58 l/m² 100 %
April 2015 42 l/m² 72 %
April 2014 41 l/m² 71 %
April 2013 43 l/m² 74 %
April 2012 48 l/m² 83 %
April 2011 22 l/m² 38 %
April 2010 23 l/m² 40 %

So war das Wetter im April 2023

Der Start in den April 2023 verlief erst einmal recht kalt. Nachtfröste unter minus 5 Grad waren keine Seltenheit. Der Temperaturtrend stieg aber Strück für Stück bis zu den Osterfeiertagen, ehe er danach wieder zurückging und sich auf recht durchschnittlichem bis etwas zu kühlem Niveau einpendelte. So ging es auch bis Monatsende weiter. Sogar Schnee fiel in der zweiten Monatshälfte noch einmal. Werte von 20 Grad und mehr waren hingegen die Ausnahme.

Was keinen Seltenheitswert hatte, waren die Regenfälle. Im April fielen nach Berechnungen des DWD mindestens 64 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Das waren gut 10 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 - 1990 (58 l/m²). Damit war erstmals seit 15 Jahren ein April in Deutschland wieder zu nass.

In der Südhälfte erfassten die Messstationen sogar an mindestens jedem zweiten Apriltag Niederschlag. Kein Wunder also, dass das Wetter so manchem aufs Gemüt schlug.

So war das Wetter im April 2022

Der April 2022 hat mal wieder seine gesamte Bandbreite gezeigt. Von heftigen Schneefällen, Frost, 26 Grad, über Regen und strahlenden Sonnenschein war alles dabei. Nach dem viel zu trockenen und sehr sonnenreichen März 2022 schlug das Wetter zu Beginn des Aprils um. Der Monat begann eher unterkühlt mit Nachtfrost und regionalen Schneefällen. In der zweiten Hälfte setze sich dann eine stabilere und trockene Wetterlage durch. So war auch Ostern in den meisten Landesteilen warm und sonnig. Ende des Monats wurde das Wetter dann wieder unruhiger. Erste Gewitter bildeten sich. 

Die Temperaturen waren diesen April relativ im Durchschnitt. Mit 7,8 Grad lag die Temperatur nur 0,4 Grad über dem Normalwert. Das deutschlandweite Minimum wurde am 4. April mit -14,6 Grad in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb gemessen. Das Monatsmaximum meldete Wolfach am 13. April mit 26,0 Grad. 

Insgesamt war der Monat etwas zu trocken. Er begann zwar mit viel Niederschlag, doch in der zweiten Monatshälfte war es deutlich zu trocken. Mit rund 55 Litern pro Quadratmeter gab es knapp 5 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 58 Litern pro Quadratmeter. Auch Schnee gab es. Dieser stellte sogar Rekorde auf, denn teilweise gab es in Orten am 2. und 9. April mehr Schnee als im gesamten Winter gefallen war.  In Ruppertsecken wurden 16 cm und in Beerfelden wurden 27 cm Schnee gemessen, was einen neuen Schneerekord für den Monat April bedeutet. 

Bei den Sonnenstunden gab es im April 2022 mehr Sonne als im Mittel. Mit 195 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im April ihr Soll von 154 Stunden. Besonders viel Sonne gab es an den Küsten mit über 200 Sonnenstunden. 

Der durchschnittliche April in Zahlen 

  • Durchschnittstemperatur (bezogen auf das Mittel 1961 bis 1990): 7,4 Grad
  • Mittlere Niederschlagssumme:  58 Liter pro Quadratmeter
  • Mittlere Sonnenscheindauer:  152 Stunden im Monat 

Welche Wetterextreme gibt es im April?

Nach dem durchschnittlichen April beschäftigen wir uns nun mit den extremsten Wetterereignissen im April: Denn nicht nur in den Sommermonaten, auch im April können die Gewitter bereits richtig heftig ausfallen. 

So brachte Tief SABINE im Jahr 2014 kräftige Gewitter mit unwetterartigen Niederschlägen. Mancherorts fiel pro Tag mehr Regen als sonst in einem ganzen Monat. Die Wetterstation im Oberharz meldete am 27. April 2014 eine Tagesmenge von 74,1 l/m². Trotz dieses Extremereignisses hat der April 2014 deutschlandweit gesehen nur 70 % seines Niederschlagssolls erreicht.

Vor allem die Nächte können im zweiten Frühlingsmonat noch extrem kalt ausfallen - in den Bergen ohnehin. Aber auch in den Niederungen macht sich im April häufig nochmal eisige Kaltluft aus dem Norden breit. In Cottbus beispielsweise gab es am 5. April 1929 zweistellige Minusgrade von 14,2 Grad. Und in diesem Jahr wurden in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb minus 14,6 Grad registriert. Aus diesem Grund sollte man die Pflanzen erst nach den Eisheiligen im Mai nach draußen stellen.

Insbesondere Ende April steigen aber die Chancen auf extrem hohe Temperaturen. Der absolute Rekord liegt derzeit bei 32,9 Grad. Dieser Wert wurde am 28. April 2012 unter anderem an der Station Kitzingen gemessen.

Die wichtigsten Infos zum April zusammengefasst:

  • Durchschnittstemperatur im April beträgt 7,4 Grad.
  • Typisches Aprilwetter: Wahrscheinlichkeit für kräftige Schauer steigt.
  • Temperaturen von 20 Grad und mehr im April keine Seltenheit. 
  • Winterliche Überraschung weiterhin möglich.
  • Wechsel auf Sommerreifen erst in zweiter Monatshälfte ratsam.

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