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Klima

Unaufhaltsam: Meereis in der Arktis schrumpft weiter

Do 13.09.2018 | 15:19 Uhr - Quelle: dpa
Seit mehr als einem Jahrzehnt wird das Eis in der Arktis weniger. ©dpa

Es war zu befürchten: Die eisbedeckte Fläche in der Arktis ist im Vergleich zu 2017 erneut kleiner geworden. Ein gegenteiliger Trend wird indes aus Kanada gemeldet.

Das arktische Meereis geht weiter zurück. Polar- und Meeresforscher aus Bremen und Bremerhaven gehen davon aus, dass die eisbedeckte Fläche im September rund 300.000 Quadratkilometer kleiner ist als im gleichen Monat 2017. Das teilten das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven und die Universität Bremen am Donnerstag mit.

Die Eisdecke werde mit Ende der Sommerschmelze voraussichtlich auf eine Fläche von 4,4 Millionen Quadratkilometer zurückgehen.

Besorgniserregender Trend in der Arktis geht weiter

"Das aktuelle Ergebnis bestätigt den besorgniserregenden Abnahmetrend des Meereises in der Arktis, den wir nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt beobachten", sagte der Leiter des AWI-Bereichs Meereisphysik, Christian Haas.

Die aktuellen Eiskonzentrationskarten zeigten, dass sich das arktische Meereis in diesem Sommer vor allem im ostatlantischen Sektor und in den russischen Schelfmeeren weit Richtung Norden zurückgezogen habe.

Laut einer Hochrechnung verliert die Antarktis fast dreimal so viel Eis wie noch vor 6 Jahren.Von 2012 - 2017 waren dies 219 Milliarden Tonnen jährlich. Wegen des sauerstoffreichen Wassers ist die Antarktis eines der üppigsten Ökosysteme der Welt. Noch! Wenn wir nichts gegen den Klimawandel tun, werden die Eismassen einen Verlust von fast 200 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr haben! Der Meeresspiegel würde dann um 27 cm ansteigen.

Gegenteilige Eis-Entwicklung bei Kanada zu beobachten

Eine andere Entwicklung stellten die Forscher in der kanadischen Beaufortsee und dem östlich angrenzenden Kanadischen Archipel mit der Nordwestpassage fest. Dort gibt es zum Ende dieses Sommers mehr Eis als in den vergangenen Jahren.

Als Gründe nannten die Wissenschaftler ein langanhaltendes Hochdruckgebiet, das die Oberflächenströmung des Beaufort-Wirbels antreibt.

"Dadurch wurde in den zurückliegenden Monaten dickes, mehrjähriges Eis von Norden in die Beaufortsee transportiert. Gleichzeitig war die Luft über dem Kanadischen Archipel im August bis zu vier Grad kälter als im langjährigen Monatsdurchschnitt. In dieser Region dürfte demzufolge weniger Eis geschmolzen sein", erklärten die beiden Forschungseinrichtungen.

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