Wie der Deutsche Wetterdienst nun bestätigt, gab es letzte Woche in Mainz einen Tornado. Er hat Schäden auf einer elf Kilometer langen Schneise verursacht. Die Unwettergefahr in Deutschland ist noch nicht gebannt.
Veröffentlicht: - Bettina Marx - Quelle: dpaDas Unwetter, bei dem am 28. April in Mainz-Ebersheim erhebliche Schäden entstanden sind, war ein Tornado.
Aufgrund der angerichteten Schäden gingen die Fachleute von einem Tornado der Stufe 1 auf der entsprechenden Fujita-Skala aus, sagte der Tornado-Experte des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Offenbach, Andreas Friedrich, der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei nach Stufe null die zweitniedrigste Stufe und bedeute, der Tornado sei deutlich schneller als 120 Stundenkilometer gewesen; "es können auch 160, 170 gewesen sein". "Das war schon ein gefährlicher Tornado."
"Bis Mittwoch war es noch ein Verdachtsfall", sagte Friedrich. Nach der Verifizierung von Bildern und Filmen sei die Einordnung aber klar und der Tornado am Donnerstag in die Europäische Tornado-Datenbank (ESSL) eingetragen worden. Er habe Schäden auf einer elf Kilometer langen Schneise hinterlassen.
Übrigens: Was der Unterschied zwischen Tornados und Fallböen ist, erklären wir dir in diesem Video:
Dutzende Gebäude seien durch Wind, Regen und Hagel beschädigt worden: In einer Straße wurde nach Feuerwehrangaben eine Gartenhütte durch die Luft gewirbelt. Die Hütte schlug dann im Dachstuhl eines anderen Hauses ein. Auf einem Hof wurden mehrere Dächer durch den starken Wind abgedeckt. Ein Teil eines Dachstuhls einer Scheune stürzte zudem ein. Herumfliegende Dachziegel steckten in Wänden und Haustüren fest. Auch Hagel gab es, die Körner waren teils rund drei Zentimeter groß.
Auch Fahrzeuge wurden teils schwer beschädigt. Die Einsatzkräfte fällten durch den Tornado beschädigte Bäume, die drohten, auf öffentliche Bereiche zu stürzen.
Der Tornado habe sich am frühen Freitagabend innerhalb weniger Minuten in einer Gewitterzelle über dem Taunus gebildet und sei nur wenige Minuten am Boden gewesen. Er habe sich dann über dem Odenwald abgeschwächt. "Er war maximal zehn Minuten aktiv, dann hat er sich wieder aufgelöst." Daher sei es auch nicht möglich, davor zu warnen, betonte der Meteorologe.
Auch am Freitag und am Wochenende muss wieder mit heftigen Gewittern gerechnet werden. Alle wichtigen Infos zur Unwettergefahr in Deutschland kannst du im Artikel "Starkregen, Hagel, Sturmböen: Tief XAVER eröffnet die Gewittersaison" nachlesen. Weitere Infos haben wir in diesem Wetter-Video:
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