Tierseuche in Franken ausgebrochen: Altglascontainer bergen Gefahr für Bienen

Im fränkischen Coburg ist eine Tierseuche ausgebrochen: Die Amerikanische Faulbrut der Bienen. Altglascontainer bergen eine besondere Gefahr. Der Kreis hat einen Sperrbezirk eingerichtet. Besteht auch für den Menschen Gefahr?

Veröffentlicht: - Frederic Schwarz - Quelle: inFranken, ard alpha, LWG
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Seuchenalarm im Kreis Coburg in Nordbayern: Bei einem Bienenvolk ist dort am Mittwoch, den 19.04.2023 eine Tierseuche amtlich festgestellt worden: Die Amerikanische Faulbrut der Bienen. Der Name ist hierbei irreführend: Denn der Erreger stammt nicht sicher aus Amerika, sie wurden dort aber das erste Mal entdeckt.

Die Seuche ist anzeigepflichtig und durch den Zerfall der Steckmaden zu einer kaffeebraunen, fadenziehenden Masse gekennzeichnet, berichtet inFranken. Einzelne stehengebliebene Zellen im Bienenstock gelten ebenso wie dunkel- bis schwarzbraune Schorfe in den Zellen als verdächtig.

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Imker:innen müssen Bienenbestände anzeigen

Nun müssen alle Besitzer:innen von Bienen in Stadt und Landkreis Coburg den genauen Standort der Bienenvölker (sogar mit Flurnummer und GPS-Daten) beim Coburger Landratsamt melden.

Die bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) informiert, dass schon beim Verdacht ein Amtstierarzt informiert werden muss. Von der Krankheit betroffen ist ausschließlich die Brut der Honigbiene.

Wie gelangt der Erreger in den Bienenstock?

Der Erreger der Faulbrut, das Bakterium Paenibacillus larvae larvae, gelangt über kontaminierten Honig oder Waben in die Brut von Honigbienen. Den erwachsenen Bienen schadet der Erreger nicht, es ist ausschließlich der Nachwuchs betroffen, so ard alpha.

Aber auch Imker:innen können den Erreger einschleppen, zum Beispiel durch verseuchtes Futter. Hauptinfektionsquellen sind hier Honiggläser aus Altglascontainer, welche nicht gründlich genug ausgespült wurden, sowie verseuchtes Wabenmaterial.

Deswegen werden Besitzer:innen von Bienen gebeten, ihre Völker gründlich zu beobachten und auf eine einwandfreie Wabenhygiene zu achten.

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Ist die Seuche für Menschen gefährlich?

Die gute Nachricht: Für Menschen ist die Bienenseuche ungefährlich. Nichtsdestotrotz hat der Kreis Coburg einen Sperrbezirk eingerichtet, um eine weitere Ausbreitung der Amerikanischen Faulbrut zu verhindern, wie aus einer entsprechenden Allgemeinverfügung des Landkreises hervorgeht.

Was passiert mit infizierten Larven?

Der Erreger gelangt durch Futter von Bienen oder Imker:innen in den Darm der Bienenlarven. Dort vermehrt sich der Erreger stark und zersetzt die Larve Stück für Stück. Eine schleimige Masse verbleibt dann in der Zelle, die zu einer dunklen Kruse eintrocknet.

Von der Faulbrut befallene Völker müssen getötet oder aufwendig geheilt werden. Bei zweiterer Methode werden die Bienen in einem neuen gereinigten Kasten auf Rahmen geschüttelt. Sobald sie mit dem Bau von Waben beginnen, werden ihnen diese Waben mehrfach weggenommen.

Das Ganze geht so lange, bis erwartet werden kann, dass sich in den Waben keine Spuren des Erregers mehr finden, erklärt ard alpha.

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