Warnung vor Überschwemmungen! Diese Regionen sind betroffen

Andauernde Regenfälle haben am Wochenende vielerorts die Pegelstände von Flüssen und Bächen ansteigen lassen. In Bayern gilt nun für zwei Regionen Hochwasserwarnstufe 3.

Veröffentlicht: - Quelle: dpa
Warnung vor Überschwemmungen! Diese Regionen sind betroffen
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Ein Auto fährt über eine vom Hochwasser überflutete Landstraße in Mittelhessen.

Nachdem andauernde Regenfälle in Hessen am Wochenende für gestiegene Pegelstände bei Flüssen und Bächen und teils geflutete Uferbereiche gesorgt haben, warnt nun der Hochwassernachrichtendienst in Bayern vor Überschwemmungen. In zwei Regionen haben die Pegelstände bereits Warnstufe 3 erreicht.

In Hessen hat sich die Lage im Laufe des Sonntags (03.04.2023) wieder entspannt. In Rheinland-Pfalz scheint am heutigen Montag (03.04.2023) wieder die Sonne, nachdem es dort am Wochenende nach heftigen Regenfällen zu einem Erd- und einem Felsenrutsch kam.

Hochwasserwarnstufe 3 in Bamberg und Coburg

Im Norden des Freistaates Bayern warnt der bayerische Hochwassernachrichtendienst (HND) für Montag (03.04.2023) vor Überschwemmungen! Die Pegel des Flusses Itz haben im Landkreis Bamberg und Coburg bereits die Warnstufe 3 erreicht. Für bebaute Gebiete besteht dort Überschwemmungsgefahr.

Für mehrere Regionen, durch die die Fränkische Saale oder die Sinn fließt, gilt dem HND zufolge Warnstufe 2. Hier kann es zur Überschwemmung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen kommen.

Zum Start in die neue Woche soll es am Montag (03.04.2023) in Franken allerdings meist trocken und teilweise sonnig sein. Weitere Niederschläge werden nur im Osten erwartet, wobei hier aufgrund kalter Temperaturen auch vereinzelt Schnee möglich ist.

Hochwasser in Hessen

Ein Tief hatte am Samstag (01.04.2023) andauernde Regenfälle mit sich gebracht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vorübergehend für fünf Kreise in Mittel- und Osthessen vor Hochwasser. In der Nacht zum Sonntag wurden dem HLNUG zufolge an 31 Stellen Meldestufen erreicht, darunter im südhessischen Fürth (Bergstraße) und in Hain-Gründau (Main-Kinzig) zeitweise die höchste Meldestufe drei.

Zudem erreichten Gewässer im Fulda-, Kinzig- und Lahngebiet sechs Mal die Meldestufe zwei.

Überflutet sind Straßen und Wege in Mittelhessen. Quelle: dpa.

Kleinerer Erdrutsch

Örtlich vermeldete die Polizei am Wochenende gesperrte Straßen wegen Wassers auf der Fahrbahn. Größere Vorfälle oder Verkehrseinschränkungen wurden bis Sonntagmittag aber nicht bekannt. In Bad Soden-Salmünster (Main-Kinzig-Kreis) mussten am Samstagabend zehn Bewohner ein Wohnhaus verlassen, nachdem es an einem Hang unterhalb des Gebäudes einen kleineren Erdrutsch gegeben hatte.

Ein Statiker gab nach einer Untersuchung des Gebäudes Entwarnung und die Menschen konnten wieder zurück in ihre Wohnungen, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südosthessen in Offenbach sagte.

Gesperrte Straßen

In verschiedenen Teilen Hessens wurden Straßen gesperrt. Im südhessischen Rheinheim war am Sonntagmorgen zeitweise eine Kreisstraße dicht, weil die Gersprenz, ein Nebenfluss des Mains, über die Ufer getreten war. In Heuchelheim (Kreis Gießen) kam es zu einer Straßensperrung wegen Überflutung durch die Heuchelheimer Seen und die Lahn.

An 25 Pegeln Überschreitungen von Meldestufen zu verzeichnen

Am Sonntagmittag (02.04.2023) waren der Meldekarte des HLNUG zufolge noch an 25 Pegeln Überschreitungen von Meldestufen zu verzeichnen, darunter fünf Mal die Meldestufe zwei. Die Wasserstände in Oberläufen waren am Sonntag gefallen, stiegen in Unterläufen von Lahn, Fulda und Kinzig aber noch an.

Betroffen seien die aus dem Vogelsberg kommenden Gewässer im Einzugsgebiet der Fulda, der Kinzig und der Nidda sowie die Flüsse selbst. Auch die Lahn mit ihren aus den westlichen Gebirgen sowie dem Taunus kommenden Zuflüssen wie der Ohm führe besonders viel Wasser. Im hessischen Ried und im Odenwaldkreis seien in der Nacht vielfach Meldestufen überschritten worden. Am Sonntag sanken die Pegelstände aber wieder.

Die Meldestufen eins und zwei

Unter Meldestufe eins versteht das HLNUG einen Meldebeginn mit stellenweise kleinen Ausuferungen. Unter Meldestufe zwei falle ein größeres Hochwasser, das einzelne Gebäude und Straßen überfluten kann.

Meldestufe drei bezeichne außergewöhnliches Hochwasser mit möglichen Überflutungen bebauter Gebiete in größerem Umfang.

Erdrutsch in Rheinland-Pfalz

Ein Erdrutsch schloss am frühen Sonntagmorgen zwei Menschen in ihrem Wohnhaus in Kasel (Landkreis Trier-Saarburg) ein. Feuerwehrleute befreiten die Bewohner aus dem Gebäude, das nach Angaben der Polizei an der hinteren Außenwand nahezu komplett von Erde und Schlamm zugeschüttet wurde.

Bei der Befreiung aus einem Fenster verletzte sich eine Frau leicht am Bein.

Sandsäcke als Barriere

Neben dem an einer Landstraße gelegenen Wohnhaus errichteten die Einsatzkräfte Barrieren aus Sandsäcken, um ein weiteres Nachrutschen der aufgeweichten Erdmassen zu verhindern. Die Straße wurde gesperrt, beschädigte Strom- und Gasleitungen mussten von der Feuerwehr gesichert werden.

Das Haus wurde vorerst für unbewohnbar erklärt, bis Experten die Statik überprüft haben. Den entstandenen Sachschaden gab die Polizei mit etwa 150.000 Euro an.

Felsbrocken fielen auf die Straße

Bei Kellenbach (Landkreis Bad Kreuznach) stürzten am Samstag Felsbrocken auf die Bundesstraße 421. Montagabend soll die Straße wieder befahrbar sein. Das Geröll sei inzwischen von dem Streckenabschnitt zwischen Kellenbach und Königsau geräumt, sagte ein Sprecher der Polizei Kirn am Sonntag.

Da jedoch die Gefahr bestehe, dass sich weitere Bodenmassen lösen, habe der Landesbetrieb für Mobilität weitere Untersuchungen des Geländes angekündigt.

 

Nach dem Starkregen der vergangenen Tage ist es auf der Bundesstraße 421 zu einem Felssturz gekommen. Quelle: dpa.

Dauerregen lässt nach

In der kommenden Woche hat der Dauerregen voraussichtlich ein Ende: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt Tage ohne Niederschläge voraus, bisweilen soll es sogar sonnig werden.

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