Wetterlexikon: Mediterranes Klima

Mediterranes Klima - Klima am Mittelmeer
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Das Wetter der Erde wird von verschiedenen Klimazonen definiert, die sich wie Gürtel um den Globus ziehen. Bestimmt werden sie durch den Sonnenstand und die Verteilung von Hochs und Tiefs, die ebenfalls hauptsächlich durch die Sonne, aber auch durch die Rotation der Erde bedingt sind. 
 
Im Bereich von Südeuropa befindet sich der Übergang vom Klima der gemäßigten Breiten hin zum Klima der Subtropen. Genau hier liegt das sogenannte mediterrane Klima. Sein Name wird durch die Region seines Auftretens beschrieben, dem Mittelmeer (lateinisch Mediterraneum).
 
Die Eigenschaften des mediterranen Klimas
Die grundlegendsten Eigenschaften des mediterranen Klimas sind heiße und trockene Sommer, sowie milde, frostfreie und niederschlagsreiche Winter. Der Punkt "frostfrei" ist dabei eher als idealisiert anzusehen, denn es kommt auch im Mittelmeerraum vor, dass es Nachtfröste gibt. Zudem gibt es in dieser Region Gebirge, in denen im Winter durchaus Schnee liegt, wie im italienischen Apennin, im Dinarischen Gebirge von Kroatien oder in den Gebirgen auf der Iberischen Halbinsel.
 
Die Natur hat sich an dieses Klima mit nur zwei Jahreszeiten angepasst. So gedeihen hier Pflanzen, die viel Wasser speichern und dies über lange Zeit halten können. Lange Trockenphasen sind damit überbrückbar. Gleichzeitig halten sie große Hitze aus. In manchen Regionen, wie dem spanischen Hochland, reichen aber die winterlichen Niederschläge nicht aus, um die Dürre und Hitze des Sommers wettzumachen. Hier treffen oft auch besonders heiße Luftmassen aus Afrika ein, die durch Tiefs über den Atlantik heran geweht werden. Die Folge sind Steppen und wüstenähnliche Regionen.
 
Entstehung des mediterranen Klimas
Die mediterrane Klimazone wird durch zwei Druckgürtel beeinflusst. Im Sommer liegen über diesem Bereich die Hochs der Subtropen. Daher ist das Wetter sehr trocken, sonnig und auch warm. Im Winter wandert der Zenit der Sonne in den Süden und mit ihm verschiebt sich auch der Hochdruckgürtel. Von Norden rücken die Tiefs der gemäßigten Breiten hinterher, die das Wetter bei uns in Deutschland so wechselhaft gestalten. Diese treffen im Bereich des Mittelmeers auf warmes Wasser, gleichzeitig aber auch auf teils sehr kalte Luftmassen, die aus Nordeuropa vorstoßen. In dieser Mischung können große Niederschlagsmengen entstehen.
 
Ähnliche Klimate weltweit
Das mediterrane Klima ist durch seine geografische Lage und die Beschaffenheit der Kontinente recht einzigartig. Es findet sich am Westrand der Landmassen bei rund 40 Grad nördlicher und südlicher Breite wieder. Auf der Südhalbkugel besitzen lediglich schmale Teile der chilenischen Küste dieses Klima, weil weiter landeinwärts das Hochgebirge der Anden das Klima deutlich verändert. Die Südspitze von Südafrika und die südwestlichen Küsten von Australien gestalten sich klimatisch ähnlich.
 
Auf der Nordhalbkugel gibt es abseits des Mittelmeers noch den US-Küstenstreifen von etwa Portland bis nach Los Angeles, der ein ähnliches Klima aufweist. Aber auch hier bilden Gebirge nach Westen eine natürliche Barriere.
 
Das Mittelmeer stellt somit den einzigen Bereich auf der Erde dar, wo sich das mediterrane Klima über einen großen Bereich erstrecken kann, denn es bildet vom Atlantik aus gesehen eine riesige Bucht. Die Tiefs ziehen im Winter über die weitläufige Wasserfläche, bekommen somit viel Feuchtigkeit und können den Regen bis nach Israel transportieren.
 
Vom Frühjahr bis zum Herbst gibt es auch in Deutschland einen Bereich, der mediterran geprägt ist. Im Breisgau am Oberrhein kommt immer wieder warme Luft aus südlichen Regionen an und die subtropischen Hochs machen sich hier häufiger bemerkbar als anderswo in Deutschland. Selbst bestimmte Palmenarten fühlen sich in dieser Region, in der es im Winter kaum Frost gibt, sehr wohl.
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