Sturmtief NANNETTE nimmt Kurs auf Deutschland - Wo zieht es lang, wie stürmisch wird es?

- Redaktion
Sturmtief NANNETTE nimmt Kurs auf Deutschland - Wo zieht es lang, wie stürmisch wird es?
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Mit einem Schirm konnte man sich an den vergangenen Tagen auch nicht mehr gegen Regen schützen - es war zu stürmisch.

Die ersten Herbststürme der Saison haben Deutschland und unsere Nachbarländer getroffen. Hier finden Sie alle Infos rund um die Stürme.

Die ersten richtigen Sturmtiefs des diesjährigen Herbstes sind Mitte November über die Nordsee gefegt und haben Deutschland verbreitet Sturmböen gebracht. Den Nordwesten traf es dabei am heftigsten. Schon in der Nacht auf Freitag (18. November) ging es mit MIRJA los.

Häuser in Immensen beschädigt - War es ein Tornado?

Am Freitagvormittag fegte der schwere Sturm über Immensen (östlich von Hannover). Dabei wurden Dächer abgedeckt, Dachziegel durch die Luft gewirbelt und Bäume entwurzelt. Spitzenböen um 110 Kilometer pro Stunde wurden bestätigt. Der Spuk dauerte nur wenige Minuten, dennoch wurden mehr als ein Dutzend Häuser beschädigt. Ob die Schäden sogar auf einen Tornado zurückzuführen sind, konnte bislang nicht bestätigt werden.

Nach einer kurzen Verschnaufpause am Samstag wurde auch der Sonntag (20. November) durch das neue Sturmtief NANNETTE stürmisch - vor allem in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aber auch im Südwesten Deutschlands. Die stärksten Winde gab es mit Böen von 130 km/h in der Spitze traditionell auf dem Brocken im Harz. Zudem registrierten Meteorologen auf der Zugspitze (126 km/h), in Kiel (115), auf Helgoland (113) und in List auf Sylt (109) dreistellige Windgeschwindigkeiten.

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Sturmtief NANNETTE zieht bis nach Skandinavien hinauf

Mit NANNETTE zog am Sonntag ein richtiger Giftzwerg über den Ärmelkanal Richtung Nordsee bis nach Skandinavien hinauf. Deutschland bekam dabei stürmische Südwestwinde ab. Die Zugbahn des Tiefs lag nicht direkt über Deutschland, wie die folgende Grafik zeigt, doch an dessen Südostseite traten trotzdem starke Sturmböen auf.

Frau in Belgien durch Baugerüst schwer verletzt

Durch die aufgeweichten Böden, verursacht durch die vielen Niederschläge der letzten Wochen, bestand die Gefahr, dass Bäume recht leicht entwurzelt werden könnten. Dennoch hielten sich die Schäden in Deutschland in Grenzen.

Ganz anders stellte sich die Lage hingegen in unseren Nachbarländern dar. In Belgien zum Beispiel wurden bei verbreiteten Windgeschwindigkeiten von 100 km/h so viele Schäden gemeldet, dass die Notrufnummer 112 überlastet war. In Antwerpen wurde eine Frau durch ein herabstürzendes Baugerüst schwer verletzt, in der näheren Umgebung erwischte es einen Jugendlichen, er wurde durch einen umstürzenden Baum verletzt. In der Hauptstadt Brüssel kam es aufgrund des Sturms zu Problemen im Bahnverkehr.

Auch in Nordfrankreich blieben am Sonntag etwa 112 000 Haushalte nach heftigen Stürmböen ohne Strom. Eine Autofahrerin wurde schwer verletzt, als sie gegen einen umgestürzten Baum fuhr.

Schiffsunfall durch Sturm auf dem Ärmelkanal

Viele Schadensmeldungen gab es auch aus Großbritannien. Der Sturm, der dort den Namen ANGUS erhielt, fegte über den Süden Englands und hatte für eine Schiffsbesatzung auf dem Ärmelkanal weitreichende Konsequenzen: Bei schwerem Seegang kollidierte dort nämlich ein Frachtschiff mit einem Lastkahn. Der Frachter driftete danach auf eine Sandbank, die elf Besatzungsmitglieder mussten am Sonntag per Hubschrauber von Bord geholt werden.

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