Eine Ölpipeline in der Nähe von Genua in Norditalien explodiert. Öl fließt in die umliegenden Gewässer und verschmutzt benachbarte Strände. Jetzt lösen sich die Ölschlieren langsam auf.
Nach einem Raffinerieunfall in der Nähe der norditalienischen Hafenstadt Genua soll die Situation wieder unter Kontrolle sein. "In Genua ist das Schlimmste vorbei. Die Notlage kommt zum Ende, und die Strände Liguriens sind vor einer Ölverschmutzung sicher", sagte Giovanni Toti, Regionalpräsident von Ligurien, am Sonntag dem Sender TG4.
Öl verpestet Kanäle Vor einer Woche war eine unterirdische Pipeline geborsten, die die Raffinerie mit dem Hafen verbindet. Dabei floss Öl in zwei Kanäle und den Fluss Polcevera und soll Strände nahe der Mündung des Stroms verseucht haben. Von den 500 Tonnen des ausgeflossenen Öls sollen etwa zehn Prozent ins Meer gelangt sein.
Der Küstenwache zufolge lösen sich sechs Ölflecken auf dem Mittelmeer langsam auf. Drei etwa 600 Meter lange und 100 Meter breite Ölflecken befinden sich demnach rund 25 Kilometer westlich der Flussmündung des Polcevera. Drei weitere Ölflecken von 3,7 bis 5,5 Kilometern Länge und wenigen Metern Breite hätten sich nach Westen in Richtung der Hafenstädte Savona und Imperia bewegt. Auch Teer sei in der Nähe von Savona an Land gespült worden.
Starker Regen sorgte für Probleme
Einsatzkräfte hatten am Samstag in der Umgebung von Genua gegen die Ölpest gekämpft, wo heftiger Regen eine Sperre zerstört hatte, die eine Ausbreitung des ausgeflossenen Öls verhindern sollte.
Kritiker der Ölförderung sehen den Unfall als Warnung. «Was passiert ist (...), ist zwar kein Desaster, aber ein ernsthafter Zwischenfall. Es hätte nicht passieren dürfen. Sicherheitssysteme haben versagt. Es zeigt, (...) dass man das Öl am besten im Boden lässt», sagte der Umweltchemiker Federico Valerio der Tageszeitung "La Repubblica".
Langfristige Folgen Obwohl nur wenig Öl ins Meer gelangt sei, werde der Kanal in der Nähe des Unglücksorts noch "monatelang, wenn nicht jahrelang" verseucht bleiben. Kritiker beklagten auch eine verspätete Reaktion auf den Unfall. "Die Barrieren sind wahrscheinlich nicht so schnell errichtet worden, wie man es erwartet hätte", sagte der Bürgermeister von Genua, Marco Doria, dem regionalen Fernsehsender Telenord.
Die Raffinerie Iplom musste ihren Betrieb bis auf Weiteres einstellen und einigte sich mit den Gewerkschaften auf eine vorläufige Freistellung von 240 ihrer 252 Mitarbeiter. "Es ist ein schwieriger Augenblick für uns alle", hatte der Firmenchef am Freitag eingeräumt.
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