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Unwetter

Unwetter in Deutschland: Ein Todesfall, Blitzeinschläge und Überflutung

Fr 03.05.2024 | 13:35 Uhr - Daniela Kreck - Quelle: dpa/wetter.com
Es handelte sich um die ersten Wärmegewitter in diesem Jahr. ©dpa

Wasser in Kellern, auf Straßen, Blitzeinschläge, Zugausfälle: Vor allem im Westen und der Mitte des Landes sorgen Gewitter und Starkregen für Probleme. Ein Mann starb.

Nach zahlreichen Unwetterschäden durch Gewitter und Starkregen am Donnerstag in einigen Regionen im Westen Deutschlands hat sich die Lage in der Nacht zum Freitag wieder entschärft. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob alle Unwetterwarnungen auf - doch vielerorts war der Schaden durch die Wassermassen da bereits geschehen.

Straßen wurden überflutet, das Erdgeschoss eines Altenheims musste evakuiert werden, an Flughäfen und im Bahnverkehr kam es zu Behinderungen. Im Ahrtal weckten die Wassermassen böse Erinnerungen an die Flutkatastrophe von 2021, auch wenn das Unwetter diesmal weitaus glimpflicher ablief.

Mann in Bayern stirbt an Stromschlag

Jedoch kam es in Unterfranken in Bayern zu einem Todesfall. Ein Mann sei in Hausen bei Würzburg wohl wegen der Überflutung in den Keller gegangen und habe dann einen elektrischen Schlag erlitten, sagte ein Feuerwehrsprecher. Woher die elektrische Ladung kam, ist bislang nicht bekannt. 

Wie genau es in den betroffenen Gebieten aussieht, kannst du hier im Video ansehen:

Die langsam ziehende Gewitterfront hat am frühen Donnerstagabend (2.5.2024) für Chaos im Alb-Donau-Kreise gesorgt. Dort fielen innerhalb kurzer Zeit eine enorme Menge Hagelkörner, die sich auf Höhen von einem halben Meter anhäuften. Auch kam es zu starken Verzögerungen im Bahnverkehr durch Blitzeinschläge. In NRW geriet durch einen Blitz ein Dach in Brand. Mehr dazu im Video.

Überflutete Keller und Straßen

In Teilen Baden-Württembergs überfluteten angeschwollene Bäche am Donnerstag Fahrbahnen. Besonders hart traf es Bisingen südwestlich von Tübingen, wo laut Polizei am frühen Abend Keller und Straßen unter Wasser standen.

Das Rote Kreuz sprach von 60 Einsatzorten in der Region, auch ein Polizeihubschrauber wurde zur Unterstützung gerufen. Am späteren Abend entspannte sich die Lage laut Polizei.

Tweet zu Überflutung in Bisingen

Bahn durch Blitzeinschlag lahmgelegt

In Heiligkreuzsteinach bei Heidelberg drohte laut Polizei ein Hang abzurutschen. In der Landeshauptstadt Stuttgart führten Blitzeinschläge zu mehreren Feuerwehreinsätzen, einige Straßen wurden gesperrt.

Im Raum Sigmaringen wurde ein Stellwerk der Bahn durch Blitzschlag lahmgelegt, weshalb am frühen Abend keine Zugfahrten in der Region möglich waren - es kam zu Verspätungen und Teilausfällen.

Tweet zu Hagelschauer südlich von Ulm

Erinnerungen an Flutkatastrophe 2021

Rund 300 Hilfseinsätze gab es auch im von der Flutkatastrophe 2021 getroffenen Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Verletzt wurde diesmal jedoch niemand, wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte - es blieb bei vollgelaufenen Kellern und überfluteter Straßen. Die Pegelstände der Ahr, ihrer Nebenflüsse und -bäche wurden engmaschig beobachtet.

Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 waren in Rheinland-Pfalz 136 Menschen gestorben, davon 135 in der Ahr-Region und einer im Raum Trier. Tausende Häuser wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült. In den Stunden der Flut gab es mehr als 3000 Feuerwehreinsätze im Ahrtal.

Tweet zu Überflutung im Ahrtal

Hagelschauer und umgestürzte Bäume

Auch in Trier wurden am Donnerstag Straßen nach Starkregen überspült, hinzu kamen und Hagelschauer. Das Polizeipräsidium Koblenz berichtete von umgestürzten Bäumen. Auch aus Jünkerath in der Vulkaneifel wurden erhebliche Sachschäden durch vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gemeldet.

Wasser aus Kanalisation im Krankenhaus, Altenheim teils evakuiert

In Hessen gingen ebenfalls kräftige Schauer nieder, begleitet von Blitz und Donner. In Frankfurt sorgte der Starkregen nach Angaben der Feuerwehr dafür, dass im Bethanien-Krankenhaus Wasser aus der Kanalisation eindrang und auch den Intensivbereich der Klinik erreichte.

"Wir konnten den Schaden aber relativ schnell eingrenzen und die Ausbreitung verhindern", sagte Feuerwehrsprecher Thorben Schemmel. Die Patientenversorgung sei nicht in Gefahr. Die Feuerwehr saugte das Wasser am frühen Abend mit Spezialgeräten ab.

Passend zum Thema:

Wenn die Luft im Sommer zu brodeln beginnt, geht der Blick fast schon automatisch auf das Wetterradar: Drohen Gewitter? Das kraftvolle Naturphänomen begleitet uns jedes Jahr durch die warmen Monate. Regen, Blitze und Donner gehören dazu, doch oftmals bringen Gewitter auch Unwetter. Starkregen, Hagel, Sturmböen und sogar Tornados können mit Gewittern einhergehen und für große Zerstörungen sorgen. Doch wie entstehen Gewitter eigentlich? Was passiert in der Luft? Wir klären in diesem Video auf.

Am Flughafen Frankfurt wurden während des Gewitters keine Maschinen be- oder entladen, um das Personal zu schützen, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport erklärte. Viele Abflüge und Ankünfte am Abend verspäteten sich.

Im südhessischen Bad Schwalbach wurde das Erdgeschoss eines Altenheims wegen des Starkregens evakuiert. Die Bewohner wurden zu ihrer Sicherheit in die oberen Etagen gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte. In der nahegelegenen Gemeinde Hohenstein wurden 50 Schafe, Ziegen und Hühner in Sicherheit gebracht. Die Feuerwehr sprach in der Nacht von rund 125 Einsätzen mit knapp 400 Hilfskräften von Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst.

Auch Teile Bayerns von den Unwettern betroffen

Im Landkreis Aschaffenburg in Bayern lösten Unwetter mit Starkregen mehr als 200 Feuerwehreinsätze aus. Meist waren vollgelaufene Keller die Ursache, wie die Kreisbrandinspektion mitteilte. Mehr als 500 Kräfte aus dem gesamten Landkreis waren demnach im Einsatz.

Freitag wird deutlich ruhiger 

In der Nacht zum Freitag (03.05.2024) gab der DWD dann Entwarnung: Alle Unwetterwarnungen in Deutschland konnten aufgehoben werden – auch wenn im Westen zum Tagesstart noch kräftiger Regen zu erwarten war.

Dieser sollte aber am Morgen westwärts aus Deutschland abziehen. Im Nordosten könne es am Freitag noch das eine oder andere kräftige Gewitter geben, hieß es beim DWD. Es werde jedoch ein deutlich ruhigerer Tag im Vergleich zum Donnerstag. Zudem sei mit Temperaturen von bis zu 25 Grad zu rechnen.

Kräftige Gewitter entwickeln sich am Freitag vor allem im Nordosten von Deutschland.

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